Seit Jahren ist die Tschechische Republik auf der Suche nach einem Standort für ein atomares Endlager. Da sich die Zwischenlager in den tschechischen Atomkraftwerken Temelín und Dukovany wohl der Kapazitätsgrenze nähern, rücken einige wenige Standorte in die engere Auswahl. Einer davon liegt ca. 75 Kilometer von der Kreisstadt Cham entfernt, nämlich in der Nähe der Ortschaft Maňovice südöstlich von Klatovy. Der Chamer Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler (CSU) hat seine Sorgen mit einem Schreiben an die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit herangetragen.
„Sollte dieser Standort zum Tragen kommen, sollen dem Vernehmen nach mehrere Millionen Kubikmeter Stein aus dem dort vorhandenen Granitvor-kommen gesprengt werden, um genügend Platz für hochradioaktive, abge-brannte Kernbrennstäbe zu erhalten.“, so Landrat Franz Löffler in seinem Schreiben an die Bundesministerin. „Sie können sich vorstellen, dass die Bürger im ostbayerischen Raum bereits jetzt wegen der Nähe des Kernkraftwerkes Temelín, bei welchem regelmäßig Störfälle auftreten, beunruhigt sind. Käme nun auch noch ein atomares Endlager in die Region, würde dies wohl das Fass zum Überlaufen bringen. Ich darf Sie daher sehr herzlich, aber auch nachdrücklich bitten, bei Ihren tschechischen Kollegen den Stand der aktuellen Planungen zu erfragen und bereits jetzt den deutschen und vor allem ostbayerischen Widerstand gegen derartige Pläne anzukündigen.“ so Löffler weiter.
Der Landrat und Bezirkstagspräsident wartet jetzt auf eine zeitnahe Rückantwort der Bundesministerin.
pm/ MK