Aus dem Polizeibericht:
Dank des schnellen und überlegten Handelns einer 65-jährigen Frau aus Wallkofen im Landkreis Straubing-Bogen konnten zwei mutmaßliche Betrüger festgenommen werden. Die Seniorin erkannte am 14. August 2025 einen versuchten Schockanruf-Betrug und arbeitete mit der Polizei zusammen. Die Abholer, zwei Männer mit Wohnsitz in Polen, wurden bei fingierten Geldübergaben festgenommen.
Gegen 10:45 Uhr wurde die Frau auf ihrem Festnetztelefon angerufen. Ein angeblicher Staatsanwalt des Amtsgerichts Straubing erklärte ihr, ihre Enkelin habe einen Unfall verursacht und müsse eine Kaution hinterlegen, um eine Haftstrafe zu vermeiden. Die Frau durchschaute jedoch den Betrugsversuch und informierte sofort die Polizei.
Zum Schein ging die 65-Jährige auf die Forderungen ein. Sie gab vor, eine Tasche mit Goldbarren und Bargeld zu übergeben. Tatsächlich war die Tasche leer, und die Polizei observierte den Vorgang. Gegen 12:00 Uhr wurde der erste Abholer, ein 28-jähriger Pole, an der Autobahnauffahrt Rosenhof auf der A3 durch eine Streife der Polizeiinspektion Neutraubling gestoppt und kontrolliert. Dabei stellte sich heraus, dass der Mann mit einem dunkelblauen VW mit polnischem Kennzeichen unterwegs war. Er wurde vorläufig festgenommen, Mobiltelefone und SIM-Karten wurden sichergestellt.
Nach der ersten Übergabe wurde die Frau erneut kontaktiert. Die Täter hatten offenbar erkannt, dass eine leere Tasche übergeben worden war – und forderten nun erneut Wertgegenstände. Die Seniorin gab vor, eine weitere Tasche mit Wertsachen übergeben zu wollen. Die Betrüger hielten sie über eine Lange Zeit durchgehend am Telefon, bis gegen 16.15 Uhr eine zweite fingierte Übergabe am Wohnhaus in Wallkofen inszeniert wurde. Auch diesmal griff die Polizei ein: Ein 48-jähriger Pole, ebenfalls mit einem Auto mit polnischem Kennzeichen unterwegs, wurde von einer Streife festgenommen.
Die Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern und die Staatsanwaltschaft Regensburg übernahmen die weiteren Ermittlungen. Am 15. August 2025 wurden die beiden Tatverdächtigen dem Amtsgericht Regensburg vorgeführt. Dort wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs als Bande erlassen. Beide Männer wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Pressemitteilung Polizeipräsidium Niederbayern / MF