Fr, 26.04.2024 , 18:38 Uhr

Galeria will 16 seiner 92 Warenhäuser schließen

Am Samstag soll es neue Informationen zum Schicksal der Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof geben. Nach dpa-Informationen soll der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof 16 seiner 92 Warenhäuser schließen wollen.

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 16 seiner 92 Filialen schließen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unternehmenskreisen. Details zu den betroffenen Standorten und zum Zeitplan will Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Samstag bekanntgeben.

Von den rund 12 800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11 400 demnach ihren Job behalten. 1400 würden gehen müssen, hieß es. Zuletzt hatte Denkhaus bereits angekündigt, dass in der Konzernzentrale in Essen die Hälfte der 900 Arbeitsplätze abgebaut werden soll.

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers Rene Benko. Deren Schieflage hatte unmittelbare Auswirkungen: Im Zuge der letzten Insolvenz von Benko zugesagte Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette waren nicht mehr geflossen.

Van den Bossche und Denkhaus gaben im Januar die Suche nach einem neuen Eigentümer und den Erhalt von Galeria als Ziele aus. Das Unternehmen verhandelte daraufhin nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Investoren. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.

Noch ist unklar, mit welchem Konzept der Handelskonzern wieder nach vorn gebracht werden soll und in welchem Umfang die neuen Eigentümer in das Geschäft investieren. Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Die Gläubiger kommen am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimmen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn annimmt und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.

Die Insolvenz von Galeria und ihre Folgen sind eng verbunden mit der Diskussion über eine Belebung und Aufwertung der deutschen Innenstädte. Seit 2015 ist die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland nach Angaben des Handelsverbands HDE von 372 000 auf 311 000 gesunken. Im laufenden Jahr rechnet der Verband mit 5000 weiteren Schließungen.

Die Häuser von Karstadt und Kaufhof werden mit ihren umfassenden Sortimenten einerseits als wichtige Magneten des Einzelhandels in Innenstädten gesehen. Andererseits erfüllen sie diese Rollen in vielen Fällen nicht mehr – sonst wären sie nicht in der schwierigen Lage, in der sie sich befinden.

Schon vor Jahren hat der Online-Versandhändler Amazon mit seinem riesigen Angebot den Warenhäusern den Rang abgelaufen. In der Corona-Zeit verstärkte sich dieser Trend.

 

dpa

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

17.05.2024 Regensburg: Tote 19-Jährige in Kofferraum - Zeugen gesucht Am 4. Mai 2024 wurde eine 19-jährige Frau tot im Kofferraum ihres Autos in Regensburg gefunden. Ein 55-jähriger Verdächtiger wurde festgenommen. Die Polizei bittet um Hinweise von Zeugen, die am 3. und 4. Mai mit der Buslinie 41 nach Schwandorf gefahren sind oder in der Tiefgarage waren. 16.05.2024 Keine Hoffnung für Kaufhof in Regensburg: Aiwanger setzt auf Augsburg und Würzburg In Bayern sollen drei Galeria Kaufhof Filialen schließen. Eine davon ist die am Neupfarrplatz in Regensburg. Für zwei Filialen im Freistaat sieht Bayerns Wirtschaftsminister aber noch realistische Chancen. 15.05.2024 Neutraubling: Krones AG gewinnt deutschlandweiten IHK-Bildungspreis Die Krones AG aus Neutraubling ist in Berlin mit dem IHK-Bildungspreis ausgezeichnet worden. Der Preis, vergeben von der IHK-Organisation und der Otto-Wolff-Stiftung, ehrt herausragende Beiträge zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung. 13.05.2024 Ab Dienstag: Erneuter KDL-Streik an Uni Regensburg Ab Dienstag wird an der Uniklinik in Regensburg gestreikt. Dies betrifft die Beschäftigten der Krankenhausdienstleistungsgesellschaft (KDL). Mit dem Streik kämpfen diese für eine bessere Bezahlung. Der Streik soll bis 24.05. dauern.