In Furth im Wald ist es wieder mittelalterlich: Am Freitag stand die Premiere der diesjährigen «Drachenstich Festspiele» auf dem Programm. Bis zum 20. August fließt bei dem Spektakel mit rund 1000 Mitwirkenden wieder jede Menge Drachenblut. Nach Veranstalterangaben ist es das älteste Volksschauspiel Deutschlands.
Regisseur Alexander Etzel-Ragusa will mit dem Stück zeigen, dass eine friedliches Miteinander der drei großen Weltreligionen möglich sein kann. Theater bedeute auch, sich vor dem Hintergrund der Vergangenheit mit der Gegenwart auseinanderzusetzen, sagte er.
Bereits im Mittelalter habe es große Glaubenskonflikte gegeben und dann wieder Phasen, in denen Christentum, Judentum und Islam gut miteinander ausgekommen seien. Eine der Hauptrollen im «Drachenstich» habe in diesem Jahr ein syrischer Flüchtling übernommen.
Die Darsteller spielen eine Legende aus der Zeit der Hussitenkriege im Jahr 1431 nach, der zufolge Furth von einem Drachen bedroht wurde. Das Ungetüm war durch einen Fluch gebannt, jedoch holte ihn jede Untat Stück für Stück ins Leben zurück. Das Schicksal der Einwohner lag in der Hand des furchtlosen Ritters Udo, der dem Drachen den Todesstoß versetzte.
dpa/MF