Di., 26.01.2016 , 16:07 Uhr

Fahreignung von Senioren: Sind Tests notwendig?

Die Fahreignung von älteren Pkw-Fahrern ist ein viel diskutiertes und emotionales Thema. Nach einzelnen spektakulären Unfällen, die von älteren Pkw-Fahrern verursacht wurden, entbrennt immer wieder die Diskussion, ob Ältere ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr fahren können und/oder sollten. Eine verpflichtende Fahreignungsprüfung für ältere Pkw-Fahrer wird dabei oft gefordert.

Aus diesem Grund führte die Unfallforschung der Versicherer (UDV) zwei Studien durch:

Studie 1: Bewertung der internationalen Erfahrungen

Eine erste Studie betrachtete internationale Systeme zur Prüfung der Fahreignung älterer Pkw-Fahrer hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zur Unfallprävention. Vorhandene Evaluationsstudien wurden ausgewertet. Im Ergebnis ließ sich kein positiver Effekt für das Unfallgeschehen nachweisen, weder gesamtgesellschaftlich noch für die Teilgruppe der älteren Pkw-Fahrer.

Studie 2: Fahreignungsprüfung mittels individueller Leistungsfähigkeit

In einer zweiten Studie wurde untersucht, ob die individuelle Leistungsfähigkeit Grundlage für eine altersbezogene F

ahreignungsprüfung sein kann. Die individuelle Leistungsfähigkeit älterer Pkw-Fahrer wurde mit psychologischen Testverfahren ermittelt. Anschließend wurde das Fahrverhalten entweder im realen Straßenverkehr oder im Fahrsimulator beobachtet.

Die Ergebnisse in den psychologischen Testverfahren wurden dann jeweils mit dem beobachteten Fahrverhalten in Beziehung gesetzt.

Ergebnisse:

Fazit:

Die Fahreignung älterer Pkw-Fahrer lässt sich weder über das Lebensalter noch über die individuelle Leistungsfähigkeit hinreichend gut erklären. Die Ergebnisse der UDV-Studien unterstützen keine verpflichtende Fahreignungsprüfung für ältere Pkw-Fahrer.

 

Quelle: Unfallforschung der Versicherer: udv.de

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