Bad Kötzting – Pfingstmontag morgen – kurz nach 7 Uhr. Erzbischof Gerhard Ludwig Müller kehrt zurück in sein ehemaliges Bistum. Bereits im vergangenen Jahr, damals noch als Bischof von Regensburg, hatte Müller die Einladung angenommen, beim diesjährigen Kötztinger Pfingstritt wieder dabei zu sein. Um sein Versprechen zu halten, ist der Erzbischof extra aus Rom angereist.
Zum 601. Mal zogen rund 950 Reiter mit ihren prächtig geschmückten Pferden betend von Bad Kötzting nach Steinbühl. Der Kötztinger Pfingstritt gilt als eine der größten Reiterprozessionen in Europa und geht auf ein Gelöbnis aus dem Jahr 1412 zurück. Damals lag in Steinbühl ein Mann im Sterben und bat um die Sterbesakramente. Der Pfarrer sah sich aber nicht im Stande, allein von Kötzting nach Steinbühl zu gelangen. Deshalb gaben ihm die Kötztinger Burschen geleit. Nach der glücklichen Rückkehr gelobten die Männer, den Ritt zum Dank jährlich zu wiederholen.
Der Besuch des prominenten Gastes aus Rom kam bei den Zuschauern gut an. Doch schon am Mittwoch morgen geht es für Gerhard Ludwig Müller zurück nach Rom. Einen weiteren Besuch beim Kötztinger Pfingstritt hat Müller immerhin nicht ausgeschlossen.
TaH