Fr, 29.05.2015 , 09:12 Uhr

Entdeckung: Kommt der "Smiley" aus Regensburg?

Hat ein Regensburger Kupferstecher den weltweit bekannten Smiley erfunden? Der älteste bisher entdeckte Smiley der Stadt wurde 1771 gedruckt und ist derzeit im Historischen Museum Regensburg zu sehen.

Bei den Vorbereitungen zur Jubiläums-Ausstellung der Regensburger Johannis Freimaurerloge „Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht“ fiel dem Kuratoren-Team um Dr. Wolfgang Neiser und Tanja Leiminger der kuriose Kupferstich aus dem
18. Jahrhundert in die Hände. Noch bis Sonntag, 7. Juni, kann das freche Gesichtchen mit den zwei Augen und dem breit grinsenden Mund in der Ausstellung „Freimaurerei – eine allgegenwärtige Kultur, 250 Jahre Logengeschichte“ begutachtet werden. Die Ausstellung wurde wegen des großen Besucherinteresses um eine Woche verlängert. Am 7. Juni können sich alle Besucher die Exponate kostenlos ansehen, der Eintritt ins Historische Museum ist wie jeden ersten Sonntag im Monat frei.

 

Hintergrund

Der erste Regensburger Smiley mit Krone aus dem Rokoko schmückt einen Bericht über die Gründung der französischen Freimaurer-Loge, der 1771 in der Stadt gedruckt wurde. Warum der Kupferstich in dem Büchlein veröffentlicht wurde und wer ihn geschaffen hat, kann man heute nicht mehr mit Sicherheit sagen.

In einem Buch aus dem 18. Jahrhundert haben die Experten so etwas bisher noch nicht gesehen. Vermutlich stammt das kleine Buch laut Kurator Dr. Wolfgang Neiser aus der Druckerei Seiffart, die ab 1770 in Besitz von Christoph Keyser war. Der unbekannte Autor erzählt die Gründungsgeschichte der „St. Charles de la Constance“-Loge aus dem Jahre 1765. Hierbei handelt es sich um die Hofloge von Carl Anselm Fürst von Thurn und Taxis. Die Mitglieder dieser Loge stammen überwiegend aus dem höfischen Umfeld des Fürstenhauses. Der Smiley ziert somit den Gründungsbericht der Freimaurerei in Regensburg. Dass die Krone des Smileys mit Strahlenkranz mit dem fürstlichen Hause in Verbindung steht, darf durchaus vermutet werden.

Als Erfinder des Smileys galt bisher der Amerikaner Harvey Ball aus Massachusetts. Der Werbegrafiker zeichnete im Jahr 1963 das gelbe Grinsegesicht im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft. Aber Harvey Ball ließ sich seine Erfindung nicht patentieren. Erst der Franzose Franklin Loufrani ließ sich den Smiley 1971 patentrechtlich sichern und wurde damit reich. Fakt ist: In Regensburg wurde ein dem Smiley sehr ähnliches Strichmännchen-Gesicht nachweislich schon 200 Jahre vorher veröffentlicht.

Foto: Historisches Museum

Pressemeldung/MF

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