Das unter Salmonellen-Verdacht stehende Unternehmen Bayern-Ei aus Niederbayern darf seine Eier weiterhin vertreiben. Es gelte jedoch ein Verbot, wonach die Eier nicht für den menschlichen Verzehr in den Verkehr kommen dürfen, sagte die Sprecherin der Regierung von Niederbayern, Sarah Pancur, am Donnerstag in Landshut. Dies werde täglich von den zuständigen Landratsämtern kontrolliert. Als K3-Material gekennzeichnet, dürfen die Eier jedoch exportiert werden. Geliefert werden die Eier unter anderem an einen niederländischen Betrieb.
«Die Eier werden auf eine Palette verladen, verschweißt, mit der Aufschrift: «Nicht für den menschlichen Verzehr!» versehen und die Lastwagen dann verplombt», erläuterte Pancur. Die geschehe in Anwesenheit eines Überwachungsbeamten des Landratsamtes. In den Niederlanden müsse dann der Erhalt der Ware schriftlich den deutschen Behörden bestätigt werden. Unter anderem werden die Eier dann in der Produktion von Bade- und Duschprodukte, Salben und Cremes verwendet.
Der Geschäftsführer von Bayern-Ei war am Dienstag verhaftet worden. Dem 44-Jährigen wird gefährliche Körperverletzung in 77 Fällen und ein Fall von Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Er soll bewusst die belasteten Eier als Güteklasse A, also für den menschlichen Verzehr geeignet, ausgeliefert haben. Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg erkrankten daraufhin in Österreich zwischen Juni und September 2014 insgesamt 78 Menschen nach dem Verzehr eierhaltiger Speisen an einer Magen-Darm-Entzündung. Ein 94-Jähriger war an der Erkrankung gestorben.
dpa