Ein Drogenschmuggler will vor Gericht beweisen, dass er als V-Mann vom Landeskriminalamt zu Straftaten angestiftet wurde. «Alles, was ich getan habe, tat ich im Auftrag des Freistaates Bayern», sagte der Angeklagte am Montag vor dem Landgericht Würzburg. Der Mann war im Sommer 2013 wegen Drogenhandels und Drogenschmuggels zu fast sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob allerdings einen Teil des Urteils auf. Deswegen muss nun teilweise neu verhandelt werden.
Schon im ersten Prozess sagte der Angeklagte, sein V-Mann-Führer habe von seinen Straftaten gewusst. Er war zur Tatzeit als V-Mann für das Landeskriminalamt (LKA) beschäftigt und spionierte die Rockergruppe Bandidos aus. Doch der Angeklagte wirkte Prozessbeobachtern zufolge unglaubwürdig.
Seither sind allerdings Ermittlungen gegen sechs LKA-Beamte ins Rollen gekommen, weil sie möglicherweise von Straftaten ihrer Spitzel gewusst und sie dazu angestiftet haben könnten.
dpa