Landwirte mit starken Einbußen wegen der Dürre sollen Nothilfen des Bundes bekommen. Angesichts von Ernteschäden «nationalen Ausmaßes» will der Bund 150 Millionen bis 170 Millionen Euro ergänzend zu Länderprogrammen geben, sagte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch in Berlin. Insgesamt soll die Unterstützung mit den Ländern 340 Millionen Euro betragen.
Wegen der anhaltenden Trockenheit werden Landwirte in Bayern in diesem Jahr voraussichtlich deutlich weniger Getreide ernten als im vergangenen Jahr. Nach Einschätzung des Statistischen Landesamts in Fürth vom Mittwoch müssen die Bauern mit Einbußen von rund 11 Prozent rechnen. Während im Jahr 2017 noch etwa 7 Millionen Tonnen Getreide von den Feldern geholt wurden, dürften es in diesem Jahr etwa 6,2 Millionen Tonnen werden.
Die lang anhaltende trockene, warme und sonnige Witterung bis Mitte Mai habe zu einem schnellen Wachstum der Pflanzen wie Winterweizen und Wintergerste geführt. Zudem habe es im Mai nicht überall gleich viel geregnet. Wegen Trockenheit und Hitze im Juni und Juli hätten die Landwirte früher mit der Ernte beginnen müssen. Weil es um die Wasserversorgung auf den Feldern unterschiedlich bestellt ist, dürften die Erträge in den Regionen stark schwanken.
Auch für Mais rechnet der Bayerische Bauernverband bayernweit mit Einbußen. Die Ernte habe im gesamten Freistaat mindestens drei Wochen früher als gewöhnlich begonnen, wie eine Sprecherin mitteilte. Normal würde die Ernte erst in der zweiten Septemberwoche beginnen. Dabei sei bisher schon absehbar, dass die Erträge in ganz Bayernzurückgehen, allein in Oberfranken sei mit einem Rückgang um 20 bis 30 Prozent zu rechnen. Zahlen oder Einschätzungen zu anderen Regionen gibt es noch nicht, da die Ernte noch läuft.
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dpa/MF