Mo, 11.01.2016 , 12:56 Uhr

Donausegnung als Zeichen der Verbundenheit

Wer am Sonntagnachmittag (10.01.) das Donauufer bei der Steinernen Brücke passiert hat, konnte ungewöhnliche Vorgänge beobachten: Ein Holzkreuz, das von der Brücke in die Donau geworfen wurde – dreimal gleich, nur um anschließend auch dreimal von Schwimmern der Wasserwacht wieder herausgefischt zu werden.
Grund für dieses seltsam anmutende Ritual ist die dritte ökumenische Donausegnung in griechisch-orthodoxer Tradition. An ihr haben Bischof Rudolf Voderholzer und der evangelische Regionalbischof Hans-Martin Weiss teilgenommen. Von griechisch-orthodoxer Seite waren Evmenios von Lefka, der Weihbischof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Erzpriester Apostolos Malamoussis, der Bischöfliche Vikar in Bayern der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland und Erzpriester Ioannis Minas, der die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Regensburg leitet, anwesend.
Dem Ereignis auf der Steinernen Brücke voraus ging eine Ökumenische Vesper im Regensburger Dom St. Peter. Bischof Rudolf sprach in der Predigt den Sonnengesang des Heiligen Franziskus an und verwies auf die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus. Sie greift den Gedanken den Heiligen Franziskus auf und widmet dem Wasser einen eigenen Abschnitt. Papst Franziskus, so Bischof Voderholzer, beklage darin, dass die reichen Gesellschaften ihre Höchstgrenzen überschritten haben – und das gelte auch für das Gut des Wassers. Der Papst lege den Menschen, die genug davon haben, eine Kultur der Achtsamkeit ans Herz. Und der griechisch-orthodoxe Brauch der Donausegnung entspreche in wunderbarer Weise dem Anliegen von Papst Franziskus.

Die eigentliche Segnung der Donau begann, nachdem die Gemeinschaft aus dem Dom in einer Prozession zu Steinernen Brücke gezogen war. Einen besonders guten Blick auf das „fliegende“ Holzkreuz hatten die Besucher, die sich am Donauufer bei der Historischen Wurstküche postiert hatten.
Nach der griechisch-orthodoxen Tradition wird zur Segnung dreimal ein Holzkreuz in den Fluss geworfen – also in die Donau. Die Tradition rührt daher, dass im orthodoxen Kirchenjahr am 6. Januar der Tag der Epiphanie, das Fest der Taufe Jesu, gefeiert wird. Alle orthodoxen Kirchen zelebrieren an diesem großen Feiertag eine Segnung des Wassers. Vielerorts wird an diesem oder einem der nächsten Tage auch eine Gewässersegnung vollzogen. Die Donau wurde 2016 bereits das dritte Mal gesegnet. Auch dieses Mal wurde das Kreuz durch Schwimmer der Wasserwacht nach jedem Werfen aus dem Fluss herausgeholt und wieder auf die Steinerne Brücke gebracht. Bischof Evmenios, Bischof Rudolf und Regionalbischof Weiss waren nacheinander an der Reihe, dass Kreuz in die Donau zu werfen.
Bei dem Ereignis dabei waren auch Regierungspräsident Axel Bartelt und Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. OB Wolbergs richtete ein Grußwort an alle Anwesenden, in dem er auf die Donau als einen Fluss verwies, der viele Länder vereine – auch solche, denen es nicht so gut gehe. Die Donausegnung sei in diesem Hinblick ein Zeichen des Friedens, für das er sich bedanke. Auch Bischof Rudolf bedankte sich bei allen, die heuer wieder zur Donausegnung gekommen waren – trotz des nass-kalten Wetters. Und verwies noch einmal auf die Bedeutung des Wassers: „Wir freuen uns, dass es endlich regnet, denn wir brauchen dieses Wasser ja!“

pm/LS

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