Di., 30.06.2020 , 13:04 Uhr

Dobrindt-Signal für rasche Reduzierung der Wahlkreise schon 2021

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Gesprächsbereitschaft bei der Frage signalisiert, die Zahl der Wahlkreise gegebenenfalls bereits zur Bundestagswahl 2021 zu reduzieren. Falls der zweistufige CSU-Vorschlag einer einmaligen Höchstgrenze von 699 Abgeordneten für 2021 und einer Reduzierung der Wahlkreise ab 2025 nicht kompromissfähig sei, könne er sich auch vorstellen, den für 2025 geplanten Schritt vorzuziehen, sagte Dobrindt am Dienstag in Berlin.

Dafür wäre aber eine «schwierige Operation» im Verfahren des Bundestages mit einer Entscheidung bereits im September sowie etwa eine Lösung bei möglichen Härtefällen von schon aufgestellten Kandidaten nötig, sagte Dobrindt. Falls man sich entschließe, die Zahl der Wahlkreise schon für die Bundestagwahl 2021 zu verringern, entstehe eine besondere Dringlichkeit. Daher sei der Vorschlag eines zweistufigen Vorgehens eigentlich ein kluges Modell, da der Bundestag dann für eine Entscheidung mehr Zeit habe. Aber auch das CSU-Modell sehe eine Entscheidung über den künftigen Wahlkreisezuschnitt noch in dieser Legislaturperiode vor. In dieser Woche werde es jedenfalls keine Entscheidung im Bundestag über das Wahlrecht geben.

Bislang liegt dem Bundestag nur ein einziger Gesetzentwurf vor, der dies verhindern will. Ihn haben FDP, Grüne und Linke gemeinsam eingebracht. Er sieht auch eine Verringerung der Zahl der Wahlkreise von 299 auf 250 vor. Die drei Oppositionsfraktionen bestehen darauf, dass der Entwurf an diesem Freitag, dem letzten Sitzungstag vor der parlamentarischen Sommerpause, abschließend beraten und zur Abstimmung gestellt wird.

Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) hatte angekündigt, notfalls für den Gesetzentwurf von FDP, Linken und Grünen zu stimmen. Dazu zwinge ihn sein Gewissen, wenn sich in der Koalition keine Einigung finde, sagte er dem «Spiegel». Dobrindt nannte Oppermann einen «Klugscheißer», der in der vergangenen Wahlperiode als SPD-Fraktionschef Verantwortung getragen, es aber nicht geschafft habe, eine Wahlrechtsreform in Regierungsverantwortung zu ermöglichen.

dpa

Das könnte Dich auch interessieren

02.12.2025 Bayern: Schülerstreiks gegen neues Wehrdienstgesetz Im Rahmen eines bundesweiten Schulstreiks wollen Jugendliche am Freitag in zahlreichen Städten im Freistaat – darunter München, Nürnberg, Augsburg, Landshut, Rosenheim, Eichstätt und Kempten – gegen eine mögliche Rückkehr der Wehrpflicht demonstrieren. Auf der zentralen Aktionsseite schulstreikgegenwehrpflicht.com heißt es: „Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, zu Drill und Gehorsam 19.11.2025 Bayern: Deutlich weniger Asylanträge in 2025 Wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, lag der Rückgang bei 58 Prozent. 2024 hatten noch etwa 27.600 Personen einen Antrag gestellt. Weniger Bewohner in Asylunterkünften Mitte November lebten laut Ministerium noch etwa 126.000 Menschen in den bayerischen Asylunterkünften – rund 12.000 weniger als zu Jahresbeginn. Auch beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 12.11.2025 Bayern: Über 48.000 Cybercrime-Anzeigen registriert Bayern sieht sich weiter einer massiven Gefahr durch Cyberangriffe ausgesetzt. Laut dem Bericht zur Cybersicherheit in Bayern 2025, der in München vorgestellt wurde, wurden im letzten Jahr mehr als 48.000 Fälle von Cybercrime angezeigt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte: „Nach der polizeilichen Kriminalstatistik wurden in Bayern im zurückliegenden Berichtszeitraum über 48.000 Fälle von Cybercrime zur 30.10.2025 Bayerns Finanzausgleich klettert auf fast 13 Milliarden Euro Bayerns Städte und Gemeinden sind in großer Geldnot. Das ist erstmal nicht neu, wenngleich sich die Krise seit Jahren zuspitzt. Der Finanzausgleich für 2026 soll die Lage nun verbessern.