Fr, 26.06.2020 , 14:43 Uhr

Kirchenaustritte im Bistum Regensburg: Diözese startet erneut Aktion Austrittstelefon

Auch in diesem Jahr gibt es im Bistum Regensburg wieder die Aktion Austrittstelefon. Dabei stehen Frauen und Männer am Telefon für Gespräche, aber auch für Kritik zur Verfügung. Menschen, die über einen Kirchenaustritt nachdenken, oder auch schon ausgetreten sind, können mit ihnen über Zweifel und Fragen sprechen, oder auch einfach nur Kritik loswerden. 

Wie das Bistum mitteilt, sind die Austrittszahlen für das vergangene Jahr hoch. Das Bistum bezeichnet sie sogar als "erschreckend hoch". In Regensburg haben 10.655 Menschen den Austritt aus der katholischen Kirche erklärt, laut Bistum entspricht das einer Quote von 0,93 Prozent.

2018 hatten im Bistum Regensburg 8.321 Menschen ihren Austritt aus der Katholischen Kirche erklärt, während es in den Jahren zuvor jeweils rund 6.500 Austritte waren. Das Bistum Regensburg umfasst unter anderem große Teile der Oberpfalz und auch des Regierungsbezirks Niederbayern. Es ist das flächenmäßig größte Bistum in Bayern.

 

 

Kirchenaustritte im Bistum Regensburg: Austrittstelefon eingerichtet

Die Mitteilung aus dem Bistum Regensburg

Am 26. Juni 2020 hat das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zusammen mit der EKD die Zahlen kirchlichen Lebens in Deutschland für das Jahr 2019 bekannt gegeben. Im Fokus des öffentlichen Interesses stehen traditionell die Austrittszahlen. Sie liegen im vergangenen Jahr 2019 erschreckend hoch. Im Bistum Regensburg haben 10.655 Menschen den Austritt aus der katholischen Kirche erklärt. Das entspricht einer Quote von 0,93 % im Verhältnis zur Gesamtmitgliederzahl von 1.143.030 Katholiken. Mit den Austritten umzugehen ist eine schwierige Herausforderung für die Kirche. Die Kirche respektiert die Freiheit der Menschen, sich zum Glauben an Christus zu bekennen und dies durch die Mitgliedschaft der Kirche zum Ausdruck zu bringen, oder davon abzusehen. Jeden einzelnen Austritt bedauert die Kirche aber zutiefst.

Die Kirche ist für alle Menschen und zu jeder Zeit offen und freut sich, sich der Anliegen auch der Personen anzunehmen, die die Entscheidung eines Austritts getroffen haben. Im laufenden Jahr hat es einen Rückgang der Austrittszahlen gegeben. Wir sind von der Hoffnung getragen, dass der katholische Glaube uns und viele Menschen in den für uns alle schwierigen Zeiten der Corona Epidemie trägt.

Im Bistum Regensburg stehen in diesem Jahr erneut vier Personen zur Verfügung, um mit Menschen, die einen Austritt erwägen oder die ausgetreten sind, über Zweifel, Fragen oder Beschwerden zu sprechen. Bitte zögern Sie nicht, anzurufen. Die Aktion beginnt am heutigen Freitag, 26. Juni. Sie dauert mehrere Wochen lang (zu den konkreten Zeiten siehe unten). Alle Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner stehen ab diesem Freitag zur Verfügung. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass auf diese Weise interessante und fruchtbare Gespräche zustande kommen.

Die Personen, die sich zur Verfügung gestellt haben, sind: Diakon Michael Weißmann, der als Direktor der Caritas im Bistum Regensburg wirkt, Monsignore Thomas Schmid, Schwester M. Anne Strubel von den Mallersdorfer Schwestern und Gemeindereferentin Claudia Stöckl aus Rothenstadt-Etzenricht. Msgr. Thomas Schmid wird außerdem im Mobil in zahlreichen und mobilen Orten im ganzen Bistum Regensburg präsent sein. Er wird face-to-face für Gespräche zur Verfügung stehen, die ebenfalls Sorgen, Nöte, Beschwerden betreffen.

Direktor Michael Weißmann: bis 31. Juli, einschließlich samstags von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
Telefon: 0151-73029484
Direktor Michael Weißmann sagt: „Auf die Gespräch freue ich mich schon! Ich denke gerade
in diesem ganz besonderen Jahr mit Corona gibt es Redebedarf. Auch in den letzten Jahren
waren die Telefonate oft sehr bereichernd, auch für mich! Es steht der Kirche gut an, wenn
die Menschen so ein niederschwelliges Angebot zum Gespräch bekommen!“

 

Msgr. Thomas Schmid: bis 17. Juli, 9-21 Uhr, auch am Wochenende.
Telefon: 0151-64 09 1669


Msgr. Schmid erklärt: „Es gibt ein bayrisches Sprichwort, das wie in den vergangenen Jahren
so auch heuer über meinem Gesprächsangebot stehen soll: „Im Redn kemma d'Leid zamm“!
Auch und gerade wenn sich das Gefühl einstellt, dass man sich zunehmend verliert oder
Trennendes immer stärker wird, ist respektvolle Gesprächsbereitschaft besonders wichtig.
Nicht selten entsteht aus einem offenen Gespräch ein heilsamer Prozess des Sich Wiederfindens. Und wenn das nicht mehr möglich sein sollte, dann kann das MiteinanderReden Hilfe zu einem Auseinandergehen in gegenseitiger Achtung sein: Im Redn kemma
d'Leid zamm!“

 

Gemeindereferentin Claudia Stöckl: bis 23. Juli, auch am Wochenende.
Telefon: 0961-38867399

Claudia Stöckl erklärt: „Als Gemeindereferentin freue ich mich auf diese spannende und
zugleich herausfordernde Aufgabe. Für uns als Seelsorger ist es wichtig zu hören, welche
Beweggründe es gab, diesen Schritt zu gehen. Jeder und jede kennt im persönlichen Umfeld
Verwandte, Freunde und Bekannte, die bereits aus der Kirche ausgetreten sind. Das es nur
finanzielle Gründe sind, mag ich persönlich zu bezweifeln. Und so will ich mich gerne auch in
der Zukunft dieser Aufgabe stellen, was wir als Vertreter der Kirche und in der Nachfolge
Jesu Christi daraus lernen sollen und dürfen, damit man sich als Mensch in dieser
Gemeinschaft wieder heimisch fühlen kann.“

 

Schwester M. Anne Strubel, Arme Franziskanerin von der Heiligen Familie zu Mallersdorf,
das sind die Mallersdorfer Schwestern
Telefon: 08772 69-293 oder 69-00 (Vermittlung)
Dienstag bis Samstag 9.00 bis 11.00 Uhr, 14.00 bis 17.00 Uhr, Dienstag und Donnerstag
19.30 bis 20.30 Uhr

In der Woche vom 6.7. bis einschließlich 11.7.2020 und vom 7.8. bis einschließlich 22.8.2020
ist Sr. Anne ausnahmsweise nicht erreichbar. Anrufe sind möglich bis 15.9.2020.
Schwester M. Anne Strubel teilt mit: „Ich lebe im Konvent des Mutterhauses in Mallersdorf.
Ich bin Geistliche Begleiterin und habe langjährige Erfahrung in der Seelsorge und
Trauerarbeit sowie in der Begleitung von Frauen in Tagen der Stille. Seit Beginn meines
Ordenslebens begleite ich Menschen in den unterschiedlichen Lebensphasen und in ihren
individuellen Bedürfnissen. Ich gehe gerne in Kontakt mit Menschen, um sie ein Stück auf
ihren Lebensweg zu begleiten. Schon unserem Ordensgründer, Dr. Paul Josef Nardini, lagen
die Menschen mit ihren Nöten am Herzen, deshalb sind wir Mallersdorfer Schwestern in
verschiedenen sozial-caritativen Aufgabenfeldern tätig. Ich freue mich auf Ihren Anruf.“

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