Di., 09.09.2025 , 16:49 Uhr

Deutschland: Suizide nehmen zu - Welttag der Suizidprävention am 10. September

Zum Welttag der Suizidprävention am 10. September lenkt die Caritas den Blick auf ein oft stilles Leid: das Trauma von Hinterbliebenen und Betroffenen nach einem Suizid.

Der 10. September, der Welttag der Suizidprävention, macht deutlich: Suizid ist kein Randthema. Er kann Menschen in allen Lebenslagen betreffen – und ist dennoch oft tabuisiert. Angehörige, die einen geliebten Menschen durch Suizid verloren haben, brauchen schnell erreichbare Hilfe, „denn ohne diese laufen Betroffene Gefahr, in Isolation und Verzweiflung zu geraten“, so Lisa Pfeiffer, Psychologin bei Horizont.

Im Zentrum der Beratungsarbeit von Horizont steht, dass die neue Realität ohne die geliebte Person Schritt für Schritt angenommen werden kann. Diese Akzeptanz sei ein sehr persönlicher Prozess und brauche Zeit, erklärt Pfeiffer. Hinterbliebene stünden dabei vor quälenden Fragen – warum es geschehen ist, wie das eigene Leben weitergehen kann – und würden von Gefühlen wie Ohnmacht, Scham, Wut oder tiefer Verzweiflung begleitet.

Über 100.000 Menschen unternahmen 2023 einen Suizidversuch

Wie dringend niederschwellige Beratungsstellen wie Horizont gebraucht werden, zeigen die Zahlen des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NASPRO): 10.304 Menschen starben 2023 in Deutschland durch Suizid. Über 61.000 Menschen verloren dadurch einen nahestehenden Angehörigen. Weit über 100.000 Menschen unternahmen einen Suizidversuch. „Damit sterben hierzulande mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und AIDS zusammen“, so steht es auf der offiziellen Website der NASPRO.

Neben Einzelgesprächen bietet die Beratungsstelle auch eine begleitete Trauergruppe an, in der Menschen miteinander ins Gespräch kommen und erfahren: Sie sind nicht allein.

Kompetente Hilfe für Betroffene und Angehörige

Angehörige und andere Bezugspersonen sind in Fällen von suizidalen Äußerungen oft überfordert. Rechtzeitige professionelle Hilfe und das Wissen um Hilfsmöglichkeiten können Leben retten. Die Beratungsstelle Horizont ist eine psychologische Beratungsstelle für Suizidprävention. Sie bietet seit 1987 professionelle Hilfe für Menschen in einer akuten suizidalen Krise sowie aus deren Umfeld. Kostenlos und vertraulich. Eine ärztliche Überweisung ist nicht erforderlich. Es gibt keine längeren Wartezeiten. Wir behandeln jedes Anliegen vertraulich. Nach einem ausführlichen Erstgespräch können weitere Termine vereinbart werden.

Wenn Sie Hilfe brauchen, wenden Sie sich an diese Nummern

Beratungsstelle Horizont – Hilfe bei Suizidgefahr: 0941/5 81 81

Für eine Terminvereinbarung erreichen Sie das Sekretariat zwischen 8:30 und 12 Uhr von Montag bis Freitag.

Krisendienst Bayern: 0800/655 3000

Die Krisendienste Bayern sind in ganz Bayern erreichbar und beraten telefonisch und rund um die Uhr in über 120 Sprachen.

Die nächste angeleitete Trauergruppe für Angehörige nach Suizid beginnt voraussichtlich im November.

Jährlich am Volkstrauertag, der dieses Jahr auf den 16. November fällt, findet um 17 Uhr ein Wortgottesdienst für Angehörige nach Suizid statt. Aktuelle Infos finden Sie auf der Website www.beratungsstelle-horizont.de

 

Caritasverband für die Diözese Regensburg / FC

Das könnte Dich auch interessieren

15.12.2025 Regensburg: Seniorin stürzt beim Kochen – Essen brennt auf Herd an Ein Sturz hätte für eine Seniorin dramatisch enden können. 15.12.2025 Regensburg: Mehrere Autoaufbrüche im Stadtwesten In der Nacht von Freitag auf Samstag Dezember kam es im Regensburger Westen zu einer Serie von Autoaufbrüchen. Betroffen war unter anderem der Rote-Brach-Weg. 14.12.2025 Zell: Brandunfall in Einfamilienhaus – Bewohner schwer verletzt In Zell erlitt ein 76-jähriger Mann am Samstag gegen 17:10 Uhr bei einem Brandunfall in seinem Einfamilienhaus schwere Verbrennungen, als beim Nachlegen von Holzscheiten am Holzofen seine Jogginghose Feuer fing. 14.12.2025 Zeitlarn: Einbruch ins Pfarrheim – Täter scheitert an Innentüren Ein unbekannter Täter brach am Samstag in das Pfarrheim in Zeitlarn ein, scheiterte an Innentüren und verursachte hohen Sachschaden bei geringer Beute.