Das Jahr 2020 wird von der Corona-Pandemie beherrscht. Deshalb ist es auch wenig überraschend, dass die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) das Wort "Corna-Pandemie" zum 'Wort des Jahres' 2020 gekürt hat.
"Corona-Pandemie" ist das 'Wort des Jahres' 2020. Auf dem zweiten Platz landete das Wort "Lockdown", wie die Gesellschaft am Montag in Wiesbaden mitteilte.
Bei der Aktion wählt eine Jury regelmäßig zehn Wörter und Wendungen aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Die Begriffe stammen aus einer Sammlung von mehreren Tausend Belegen aus verschiedenen Medien und Einsendungen von Außenstehenden. Im vergangenen Jahr wurde «Respektrente» zum «Wort des Jahres» gekürt, 2018 war es «Heißzeit».
Die Zusammensetzung benennt das beherrschende Thema nahezu des gesamten Jahres. Bereits Ende 2019 war in der chinesischen Stadt Wuhan das neuartige Virus SARS-CoV-2 entdeckt worden. Das Kurzwort bedeutet Severe Acute Respiratory Syndrome Corona-Virus 2, zu deutsch »Schweres akutes Atemnotsyndrom«-Coronavirus 2 – ein Erreger, der die lebensgefährliche Atemwegserkrankung COVID-19 (Corona virus disease 2019 ›Coronavirus-Erkrankung 2019‹) verursachen kann. Rasch wurde aus der Epidemie eine Pandemie, die bis Ende November 2020 zu weltweit fast 1,5 Millionen Todesfällen führte. Wirtschaft und Kultur und auch das private Leben wurden und werden durch Corona tiefgreifend beeinträchtigt. Als Wort des Jahres steht Corona-Pandemie nicht nur für die nach Einschätzung der Bundeskanzlerin ebenso wie vieler Fachleute schwerste Krise seit dem 2. Weltkrieg, sondern sprachlich auch für eine Vielzahl neuer Wortbildungen (Coronavirus, -krise, -zahlen, -jahr, Corona-Demo, -Hotspot, -Warn-App, coronabedingt, -geplagt …).
Seit 1977 kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache regelmäßig Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität. Die Liste der Wörter stellt auf ihre Weise einen Beitrag zur Zeitgeschichte dar.
dpa/GfdS/MB