Die Kfz-Werkstätten und Autohäuser mit Kfz-Werkstatt sind von der bayerischen Staatsregierung als systemrelevant für die Bewältigung der Corona-Krise eingestuft worden – und dieser Verantwortung kommen die rund 800 Betriebe in unserer Region auch weiterhin nach. Doch es gibt einige Herausforderungen und Einschränkungen, gegen die sich die Kfz-Innung stemmt.
„Niemand braucht befürchten, dass er auf sein Auto für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Lebensmitteleinkauf verzichten muss“, sagte Rudolf Angerer, Vorsitzender der Kfz-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim. „Trotz Verlängerung der von der bayerischen Staatsregierung ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus stehen unsere Werkstätten der Bevölkerung offen.“
Dabei ist die Situation auch für die Kfz-Innungsbetriebe derzeit eine große und komplexe Herausforderung: Beispielsweise ist stationärer Handel untersagt, der Online-Verkauf aber nicht. Wichtige Reparaturen zur Sicherung der Mobilität stellen einen triftigen Grund zum Verlassen der Wohnung im Rahmen der Ausgangsbeschränkung dar, ebenso der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen. Schönheitsreparaturen, wie z. B. die Behebung von Lackschäden, Dellen, etc. sind aus Sicht des Staatsministeriums jedoch nicht erlaubt. Rudolf Angerer berichtete, dass die Corona-Krise auch für das Kfz-Gewerbe erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen habe; in Einzelfällen sei bereits jetzt ein Umsatzrückgang von bis zu 90 Prozent zu spüren.
Erschwert wurde die Situation oftmals durch die teilweise komplette Schließung der Kfz-Zulassungsstellen. Tausende auslieferbereite Fahrzeuge überall in Bayern konnten daher nicht zu den Kunden gelangen und verschärften die finanzielle Situation vieler Kfz-Betriebe zusätzlich. „Erfreulicherweise stellen wir hier jedoch fest, dass in diese Frage Bewegung kommt. Das ist wichtig für unsere mittelständischen Innungsbetriebe, die ums Überleben kämpfen und daher jetzt dringend Umsatz machen müssen, aber auch für Bürger und Wirtschaft, die ihre bestellten und auslieferbereiten Fahrzeuge brauchen“, sagte Innungsvorsitzender Angerer.
Die sieben bayerischen Kfz-Innungen hatten die kommunalen Verwaltungen angeschrieben mit der Bitte, die Zulassung von Fahrzeugen trotz der nötigen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz weiter aufrecht zu erhalten. Zusätzlich hatte sich der Landesinnungsverband an die bayerische Staatsregierung mit der Bitte um Unterstützung gewandt, um die existenzielle Bedrohung vieler Betriebe zu entschärfen. „Es gibt gute Möglichkeiten, die Zulassungen ohne persönlichen Kontakt abzuwickeln. Denn natürlich hat die Gesundheit aller Priorität“, sagte Innungsvorstand Rudolf Angerer.
Das gilt natürlich auch in den Kfz-Betrieben: „Schon vor dem Corona-Virus war Sauberkeit immer ein Thema. Jetzt ist Hygiene natürlich besonders wichtig und unsere Kfz-Innungsbetriebe haben weitere Vorkehrungen zur Vermeidung von Infektionen getroffen“, sagte Rudolf Angerer. Die Innungsbetriebe stellen zum Beispiel Desinfektionsmittel zur Verfügung, Fahrzeuge und der Betrieb werden oft gereinigt, es wird viel gelüftet etc. An der Auftragsannahme gibt es nun oft Plexiglasscheiben wie etwa an der Supermarktkasse. Die Betriebe achten darauf, dass der vorgeschriebene Abstand eingehalten wird, um die Kunden aber auch die eigenen Mitarbeiter zu schützen. Und sehr viele Betriebe bieten zurecht inzwischen einen Hol- und Bringservice an, um die Aufträge der Kunden abwickeln zu können. „Die Kfz-Meisterbetriebe unserer Innung setzen alles daran, dass die Bürgerinnen und Bürger, die dringend ihr Auto benötigen, dies auch weiter tun können. Und dazu zählt auch, dass unsere Betriebe nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch auf die aktuelle Situation eingestellt sind.“
Pressemitteilung Innung des Kfz-Gewerbes