Mo, 28.12.2020 , 13:02 Uhr

Corona-Impfungen in Ostbayern gestartet: Hier können Sie sich impfen lassen

Am Sonntag war offizieller Impfstart gegen das Coronavirus in Bayern. Doch es ging teilweise holprig los. Am Montag wird eine zweite Impfstofflieferung erwartet. Diese soll an die acht Verteilzentren in Bayern aufgeteilt werden. Der Freistaat rechnet mit 97 000 Impfdosen, das sind fast zehnmal so viel wie bei der ersten Lieferung am Samstag. Wie sieht es aktuell in Ostbayern aus und wo können Sie sich impfen lassen? Hier ein kleiner Überblick. 

Erste Menschen gegen Corona geimpft
Gestern ging es endlich los: das Impfen gegen das Corona-Virus. Am Tag vorher kamen knapp zehn Tausend Impfdosen in Bayern an, heute nochmal fast zehn Mal so viele. Wir waren gestern dabei, beim Impfen am Regensburger Bezirksklinikum.

 

Bereits am Sonntag hatten mehrere Tausend Menschen in Bayern die Spritze verabreicht bekommen, von der eine schützende Wirkung im Kampf gegen Corona erwartet wird. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte von einem "sehr bewegenden" Tag gesprochen. In vielen Teilen Bayerns waren die ersten mobilen Impfteams ausgerückt. Auch am Montag und in den Folgetagen sollten die Impfungen hauptsächlich von mobilen Teams in Alten- und Pflegeheimen fortgesetzt werden. Der Betrieb in den meisten der 99 Impfzentren sollte erst im Laufe des Januars richtig anlaufen.

Impfstofflierung fährt durch Bayern
Mit diesem Transporter wurde am Sonntagvormittag der Impfstoff in Bayern verteilt.

Da für einen wirksamen Schutz zweimal geimpft werden muss, wird jeweils die Hälfte der Impfstoffdosen zurückgestellt und in den zentralen Standorten zwischengelagert. Der Impfstoff, den die Firmen Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus entwickelt haben, muss bei extremen Temperaturen um die Minus 70 Grad tiefgekühlt werden. In den örtlichen Impfzentren muss es dann verhältnismäßig schnell gehen: Dort lagern die Fläschchen in normalen Medizinkühlschränken und müssen binnen drei bis fünf Tagen verbraucht werden.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte vor dem Impfauftakt vor Engpässen bei der Belieferung gewarnt. "Endloses Warten reduziert auch die Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen", hatte Söder in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur erklärt. Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek sagte, wenn weitere Produktionsstätten geschaffen würden, böten sich dafür Standorte auch in Bayern an.

 

Stadt Regensburg

Erste Impfung am Bezirksklinkum

Am Sonntag hat die Impfkampagne im medbo Bezirksklinikum Regensburg unter den Augen von Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und medizinischen Direktor, Prof. Dr. Thomas Baghai, begonnen. Die erste Spritze mit dem BioNTech-Pfizer-Impfstoff bekam Anton Weber verabreicht. Er ist Fachkrankenpfleger in der Notaufnahme.

Insgesamt 20 Impfdosen trafen am frühen Sonntagmorgen im klinikeigenen Impfstandort am Bezirksklinikum ein. Weitere Dosen mit einer wesentlich größeren Anzahl werden am Montag erwartet. Laut offizieller Impfverordnung wurden die Mitarbeiter der Notaufnahmen und Intensivstationen in der ersten Stufe priorisiert und binnen weniger Minuten geimpft.

Unter der ärztlichen Leitung von Intensivmedizinerin Dr. Dagmar Steffling entstand binnen weniger Tage der erste Impfstandort der medbo in Regensburg. Ein weiterer soll in Wöllershof in Kürze folgen. Neben Dienst- und Raumplänen, mussten viele Fragen rund um Logistik, EDV oder Administration geklärt werden. Ein Team aus freiwilligen 80 Kollegen aus allen Berufsgruppen organisiert und führt in den kommenden Tagen die Impfungen durch.

 

Terminvereinbarung für über 80-Jährige mit Wohnsitz Stadt Regensburg ab 28. Dezember möglich

Eine Terminvereinbarung für über 80-jährige Menschen, die in Regensburg wohnhaft sind, sich impfen lassen möchten und nicht in einer Pflegeeinrichtung untergebracht sind, ist unter der Telefonnummer 507-8866 ab 28. Dezember 2020, 10 Uhr möglich. Ab 29. Dezember ist die Terminvereinbarung dann von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr möglich.

Die Stadt bittet um Verständnis, dass sich gerade in den ersten Tagen und Wochen – bis mehr Impfstoff vorhanden ist – ausschließlich die Menschen, die die höchste Priorität haben, melden sollen, um das Impfzentrum nicht zu überlasten.

Weitere Informationen gibt es hier.

 

Blick vorab in das Corona-Impfzentrum:

 

Landkreis Regensburg

50 der ersten 100 Impfdosen wurden am Sonntagnachmittag von einem mobilen Team im Seniorenheim St. Josef in Mintraching verimpft, die weiteren Impfdosen kamen an den Impfzentren am Landratsamt und am MVZ Schierling zum Einsatz.

Weil der Impfstoff in der Anfangsphase nur in begrenzten und noch nicht zuverlässig planbaren Mengen zur Verfügung steht, kann bislang nur für eine Woche bis maximal zehn Tage im Voraus geplant werden. Demnach geht die zweite Lieferung ab Dienstag, 29.12.20, unter anderem über vier mobile Teams in Senioren- und Behinderteneinrichtungen; des Weiteren an die Kliniken Wörth/Donau und Donaustauf, sowie an das  Impfzentrum Schierling.

 

Priorität in den ersten Wochen auf Pflege- und Behinderteneinrichtungen

Angesichts der beschränkten Impfverfügbarkeit und der in der Coronavirus-Impfverordnung des Bundes festgelegten Priorisierung liegt der Fokus in der jetzigen Anfangsphase – wie landes- und bundesweit-  auf den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Senioren- und Behinderteneinrichtungen. Auf der Grundlage des derzeitigen Informationsstandes wäre die Zielsetzung, innerhalb der nächsten drei Wochen die Erstimpfung aller impfwilligen etwa 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Senioren- und Behinderteneinrichtungen vornehmen zu können.

 

Online-Termine ab 28.12.20 in begrenztem Umfang

Ab dem 28.12.20, 16:00 Uhr, können über 80-jährige Landkreisbürger und Personen der Priorisierungsgruppe eins online auf der Homepage des Landkreises Regensburg einen Impftermin vereinbaren.  Dort können dann für beide Impfzentren Termine gebucht werden, und zwar am Impfzentrum Schierling für den 29.12., 31. 12. sowie für den 04.01.; für das Impfzentrum am Landratsamt sind Terminvereinbarungen für den 03.01. möglich. Dabei gibt es keine räumliche Zuordnung nach Wohnsitzgemeinde; beide Impfzentren stehen für alle angemeldeten Impfwilligen zur Verfügung. Bei der Anmeldung kann ausgewählt werden, welches Impfzentrum man nutzen will.

Aus organisatorischen Gründen ist eine Terminvergabe aktuell nur online möglich. Für diese zeitlich wie mengenmäßig begrenzte Impfmöglichkeit kommt – nachdem die bundeseinheitliche Software voraussichtlich erst ab 15. Januar zur Verfügung steht - ein von Landkreis und BRK gemeinsam entwickeltes Anmeldeverfahren zum Einsatz. Ob dieses Zusatz-Impfangebot auch über die genannten vier Tage hinaus fortgesetzt werden kann, kann erst zum Ende dieser Woche entschieden werden, wenn die weiteren Lieferungen bekannt sind.

Für die ganz überwiegende Anzahl der zur höchsten Priorität gehörenden über 80 jährigen Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger, die mobil sind und daher selbst zu einem der beiden Impfzentren fahren können, wird es deshalb erst ab etwa Mitte Januar die Möglichkeit einer – dann bundeseinheitlich organisierten – Terminvereinbarung geben, diese wird dann auch nicht nur online, sondern auch telefonisch oder per E-Mail möglich sein.

Alle Informationen finden Sie hier.

 

 

Landkreis Cham

Impfstart geglückt

Auch im Landkreis Cham ist die Corona-Impfung gestartet. Los ging es am Sonntag gegen 9 Uhr im Seniorenheim St. Michael in Cham. Dort ließen sich 80 der 82 Bewohnerinnen und Bewohner von zwei mobilen Teams impfen. Als Impfärzte waren die Hausärzte Dr. Felix Dobler, Dr. Stefan Enderlein und Dr. Roland Schröpfer tätig. Unterstützt wurden sie von Medizinischen Fachkräften und Verwaltungspersonal.

Im Impfzentrum Roding wurden die ersten 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Covid-Isolierstation am Krankenhaus Roding von Klinik-Oberarzt Dr. Roland Eiber geimpft. Als einer der Ersten ließ sich Chefarzt Dr. Bernd Hardmann als Leiter der Covid-Station und gleichzeitig Ärztlicher Leiter der Impfzentren des Landkreises Cham den Impfstoff verabreichen. Dr. Hardmann erläutert: „Mir ist es wichtig, dass sich alle, die Covid-Patienten betreuen und behandeln, auch impfen lassen. Ich bin gerne voran gegangen, um auch anderen die Angst vor dem Impfstoff zu nehmen.“

Landrat Franz Löffler betont: „Der Start ist gelungen, aber es liegt noch eine gewaltige Aufgabe vor uns. Ich danke dem Team um Verwaltungsleiter Michael Stahl, das sich um die Organisation und Dokumentation der Impfung kümmert, aber auch allen anderen Mitwirkenden aus der Ärzteschaft, dem BRK und den Einrichtungen. Aus heutiger Sicht ist der Impfstoff der begrenzende Faktor. Wir halten uns deshalb streng an die vom Bund vorgegebene Reihenfolge der priorisierten Personen und orientieren uns an den vorgegebenen Parametern. Jetzt geht es zunächst um besonders gefährdeten Personen in den Einrichtungen und Kliniken. Wir können deshalb auch noch keine Termine für andere Impfwillige vergeben, werden das aber sofort tun, wenn die Impfstoffversorgung soweit gesichert ist.“

Die nächsten Impfungen in Seniorenheimen für die kommende Woche sind bereits geplant.

 

Impftermine werden noch bekannt gegeben

Der Beginn der Impfungen in den Impfzentren wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Impfungen in den Impfzentren sind ausschließlich nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Die Registrierung und Terminvergabe erfolgt online oder telefonisch. Die genauen Kontaktdaten werden veröffentlicht, sobald die Impfungen möglich sind.

Die Impfzentren vergeben die Termine zur Impfung an entsprechend priorisierte Personengruppen je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs. Die Auswahl des gewünschten Ortes (Roding oder Bad Kötzting) ist grundsätzlich möglich, hängt aber von den jeweiligen Kapazitäten ab.

Weitere Informationen gibt es hier.

 

Landkreis Kelheim

Neben dem Impfzentrum gibt es auch zwei mobile Impfteams, die im Landkreis Kelheim unterwegs sind und vor allem in den Alten- und Pflegeheimen den Impfstoff verabreichen. Auch Landrat Martin Neumeyer hat angekündigt, sich auf jeden Fall impfen zu lassen. 

Der Impfstoff wird in der Anfangsphase nur in kleinen Mengen zur Verfügung stehen. Deswegen hat die Bundesregierung, die den Impfstoff zentral beschafft, eine klare Priorisierung beschlossen, wer zuerst geimpft werden darf. Die bayerische Staatsregierung hat entschieden, diese Empfehlung umzusetzen. Es wird um Verständnis gebeten, dass sich gerade in den ersten Tagen und Wochen bis mehr Impfstoff vorhanden ist ausschließlich Angehörige der höchsten Priorität anmelden, um die Impfzentren nicht zu überlasten. Bei der Planung sollte beachtet werden, dass gleich zwei Termine vereinbart werden, da nach 21 Tagen eine zweite Impfung notwendig ist, um den vollen Immunschutz zu erhalten.

Die Impfberechtigten werden über den Zugang zum Impfangebot umfassend informiert. Termine können zunächst nur telefonisch im örtlichen Impfzentrum in Kelheim unter der Tel.Nr. 09441/207-6940 oder über die Telefonnummer 116 117 vereinbart werden. Das Impfzentrum in Kelheim befindet sich in Kelheim, Schlossweg 3 (ehemaliges Landratsamtsgebäude). Es ist sieben Tage die Woche von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet.

Wer nicht zu diesen höchst priorisierten Personengruppen gehört, kann aktuell noch keinen Impftermin vereinbaren. Ebenso gilt grundsätzlich, dass Spontan-Besuche ohne Terminvereinbarung am Impfzentrum nicht möglich ist.

 

 

Informationen der Staatsregierung zum Impfstoff

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml: „Die Vorbereitung der Impfkampagne war ein logistischer Kraftakt. Ich danke den Landkreisen und Städten von Herzen für die effiziente und schnelle Unterstützung. Nun treten wir in die entscheidende Phase des Impfens ein. Auch hier ist klar: Nur gemeinsam werden wir diesen Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie erreichen. Die Staatsregierung unterstützt die örtlichen Behörden, wo immer es nötig ist.“ - Melanie Huml, Bayerische Gesundheitsministerin. 

Bayernweit sind 99 Impfzentren einsatzbereit (Stand 21. Dezember).

Weitere Informationen zur Impfung gegen Covid-19 auch unter: https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/impfung

Infomerkblatt zur Impfung hier.

 

 

dpa/Landkreis Regensburg/Stadt Regensburg/Landkreis Kelheim/Landkreis Cham/MB

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

25.02.2024 Bayerische Förderinitiative zu Long- und Post-COVID liefert weitere wichtige Ergebnisse Bei den vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekten zu Long- und Post-COVID liegen nun weitere wichtige Ergebnisse vor. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. 15.01.2024 Acht Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben Weil sie das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland verkauft haben sollen, wird gegen mehrere Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ermittelt. «Über die Zahl der unterschlagenen Packungen Paxlovid kann derzeit nur spekuliert werden», sagte ein Pressesprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg am Montag. «Wir sind erst am 25.10.2023 Bayern: AfD scheitert mit Klage gegen einstige Corona-Regeln im Landtag Der Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) hatte damals für Mitarbeiter und Abgeordnete Regeln erlassen, wie sie auch im normalen öffentlichen Leben galten, etwa eine Maskenpflicht oder ein Mindestabstandsgebot. Zudem wurde der Zugang für Besucher beschränkt. Dagegen wehrten sich die AfD-Fraktion und ein AfD-Abgeordneter vergeblich: Der Verfassungsgerichtshof wies nach einem Eilantrag 2020 nun auch die gesamte Klage 02.08.2023 Urteil: Corona-Einreisequarantäne in Bayern war teils unwirksam Die Einreise aus einem Risikogebiet sei grundsätzlich nicht geeignet, den für eine Quarantäne nach dem Infektionsschutzgesetz erforderlichen Ansteckungsverdacht zu begründen, teilte ein Sprecher zu dem Urteil am Mittwoch in München mit. Die für unwirksam erklärte bayerische Verordnung wurde am 5. November 2020 erlassen. Sie sah vor, dass Menschen, die nach Bayern einreisen und sich innerhalb von zehn Tagen