Sa, 20.06.2020 , 09:43 Uhr

Conti in Roding: AVL Software Functions übernimmt Standort

Am Freitagnachmittag ist bekannt gegeben worden, dass die Software-Firma AVL den Standort von Conti in Roding übernimmt. Auch Mitarbeiter werden übernommen! Die IG Metall begrüßt diese Entscheidung.

Die AVL Software and Functions GmbH aus Regensburg gründet in Roding einen neuen Standort. Das haben Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Finanzminister Albert Füracker, AVL-Geschäftsführer Dr. Georg Schwab und der Chamer Landrat Franz Löffler bei einem gemeinsamen Pressetermin im Landratsamt in Cham bekannt gegeben. Die Entscheidung kommt nur sieben Monate nachdem der Automobilzulieferer Continental die Schließung seines Rodinger Werkes mit rund 540 Beschäftigten spätestens 2024 verkündet hat.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßt die Standortentscheidung von AVL für Roding. Die Ansiedlung sei eine großartige Nachricht für die gesamte Region. „Die Investitionen in den Standort geben den Beschäftigten und dem regionalen Arbeitsmarkt neue Perspektiven. Mit der Regional- und Technologieförderung und in einem gemeinsamen Kraftakt aller Beteiligten ist es uns gelungen, qualifizierte und zukunftssichere Arbeitsplätze nach Roding zu holen. Damit beweisen wir: Bayerns ländlicher Raum ist und bleibt attraktiv und bietet Unternehmen optimale Bedingungen für Wertschöpfung und Erfolg. Wir werden AVL bei der Entwicklung des Standortes weiter aktiv begleiten und unterstützen“, fügt Aiwanfer an. 

Chamer Land: Conti-Standort in Roding gerettet

 

Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker freut sich über die neue Firmenansiedlung. Die gesamte Region bekomme durch dieses Unternehmen Rückenwind. Es würde mich freuen, wenn dieses Bekenntnis für den ländlichen Raum Vorbildcharakter hat und noch mehr Unternehmen dem Beispiel folgen. Ganz Bayern bietet Standorte mit hervorragender Infrastruktur und Fachkräftepotential. Roding zeigt schon lange beispielhaft, was Bayern als Heimat und Wirtschaftsstandort alles kann.“, so Füracker. 

 

Dr. Georg Schwab, Geschäftsführer AVL Software & Functions GmbH freut sich über einen weiteren Standort für sein Unternehmen:

„Mit der Aufnahme des Standorts Roding eröffnen sich uns großartige Perspektiven. Gerade im ländlichen Raum wird autonomes Fahren ein Hauptelement für die energieeffiziente Mobilität der Zukunft sein. Und so planen wir, ein ADAS/AD-Sensortest-Kompetenzzentrum und ein Testfeld des energieeffizienten autonomen Fahrens für Anwendungen jenseits von urbanen Räumen und Autobahnen zu errichten. In ihrer Form eine weltweit einzigartige Pilotanlage, welche unsere bisherigen Tätigkeiten perfekt ergänzt und uns den nächsten Schritt in Richtung einer inklusiven und nachhaltigen Mobilität ermöglicht. Gemeinsam mit unseren Partnern aus den bayerischen Universitäten und Hochschulen haben wir eine starke Forschungsgruppe zusammengestellt, welche sukzessive auch noch mit zusätzlichen Mitarbeitern verstärkt wird. AVL zeichnet sich durch eine große Stärke aus: wir sind offen für Partnerschaften und laden weitere Unternehmen herzlich ein, gemeinsam mit uns das Rodinger Gelände mit Leben und Innovation zu füllen.“

 

Auch Landrat Franz Löffler freut sich über diese Entwicklung und sieht dies als große Chance zur Weiterentwicklung der Region. AVL sei als führendes Softwareunternehmen dafür ein hervorragender Partner. "Wir wollen damit auch den Beweis antreten, dass Forschung und Entwicklung längst kein Privileg von großen Ballungsräumen mehr ist, sondern auch im ländlichen Raum mit besten Ergebnissen stattfinden kann. Das Projekt ist ein absolutes TOP-Thema zur Bewältigung der Mobilität in der Zukunft.“, so der Landrat. 

 

IG Metall begrüßt diese Entscheidung

„Diese Entscheidung begrüßen wir sehr, das ist ein echter Silberstreif am Horizont für die Beschäftigten von Vitesco Roding und für die ganze Region.“, kommentiert Olga Redda, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg, die Meldung. „Der enge Zusammenhalt und das Engagement der KollegInnen, ihres Betriebsrats, der Politik und der IG Metall haben sich damit bezahlt gemacht.“

 

Jetzt kommt es auf die Rahmenbedingungen an: „Natürlich zählt für uns als IG Metall, dass AVL möglichst viele ArbeitnehmerInnen von Vitesco Roding übernehmen und in die AVL - Struktur integrieren wird.“, so Redda weiter. „Und das nicht zu irgendwelchen Bedingungen, sondern im Rahmen eines Tarifvertrages. Wir werden uns für gute Übernahmeangebote, für tarifliche Leistungen und sichere, gut bezahlte Arbeitsplätze einsetzen.“

Die IG Metall ist auch für die IT-Branche und damit für „AVL Software Functions“ zuständig. Die weiteren Entwicklungen werden zeigen, ob und wie das AVL-Management Gespräche mit der IG Metall aufnehmen wird, um von vornherein einen idealen Start am Standort Roding sicher zu stellen.

„Wir freuen uns auf einen konstruktiven Dialog – und auf eine gewohnt gute Atmosphäre.“, meint Olga Redda.

 

AVL Software and Functions

Die AVL Software and Functions GmbH wurde als Tochter der AVL List GmbH im Juli 2008 in Regensburg gegründet. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 600 Mitarbeiter aus über 40 Ländern. Der Fokus liegt auf technologischen Software- und Systemlösungen für eine intelligente, ökologisch verträgliche Mobilität, Safety- und Security-Anwendungen sowie Systemintegration und Elektronikentwicklung.

Die Mitarbeiter am neuen Standort in Roding werden sich vor allem mit den Entwicklungen und Herausforderungen des autonomen Fahrens im ländlichen Raum beschäftigen.

 

 

Pressemitteilung IG Metall / Landratsamt Cham

 

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