Dem Gesundheitsamt Cham wurden innerhalb von nur drei Tagen mehrere Rotavirus-Infektionen bei Säuglingen gemeldet. In einem Fall musste das erkrankte Kind stationär im Krankenhaus behandelt werden. Die betroffenen Säuglinge stammen aus verschiedenen Haushalten, ein gemeinsamer Infektionsherd ist daher nicht bekannt.
Rotaviren gehören zu den häufigsten Erregern von Magen-Darm-Erkrankungen bei Babys und Kleinkindern. Die Übertragung erfolgt meist fäkal-oral. Die Erreger gelten als hoch ansteckend. Typische Symptome sind Erbrechen, Durchfall und Fieber – besonders gefährlich ist der rasche Flüssigkeitsverlust bei kleinen Kindern.
Im laufenden Jahr wurden dem Gesundheitsamt bereits 36 Rotavirus-Fälle gemeldet – im gesamten Vorjahr waren es nur 15. Wie bei anderen meldepflichtigen Krankheiten sei jedoch davon auszugehen, dass die Dunkelziffer höher liegt, da nicht alle Erkrankungen ärztlich untersucht oder im Labor bestätigt werden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät zu einer Schluckimpfung gegen Rotaviren für alle Säuglinge. Der Impfstart sollte zwischen der 6. und 12. Lebenswoche erfolgen. Je nach Impfstoff sind zwei oder drei Dosen nötig, die spätestens bis zur vollendeten 24. bzw. 32. Lebenswoche abgeschlossen sein müssen.
Auch wenn in seltenen Fällen trotz Impfung eine Erkrankung auftreten kann, verläuft diese bei geimpften Kindern meist deutlich milder. Die Impfung schützt wirksam vor schweren Verläufen und kann Krankenhausaufenthalte verhindern. Sie ist besonders wichtig, da die Erkrankung bei Säuglingen schnell zu Komplikationen führen kann.
Die Impfung erfolgt in der Regel bei der Kinderärztin oder dem Kinderarzt im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen.
Landratsamt Cham/JM