Mo., 03.07.2023 , 14:00 Uhr

Cham: Ostbayerisches Schlusslicht bei Erreichbarkeit von Bus und Bahn

Die Anbindung an Bus und Bahn ist vor allem in ländlich geprägten Regionen nach wie vor sehr schwach. Das zeigt eine Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. In unserer Region ist Cham das Schlusslicht bei der Erreichbarkeit von Bus und Bahn.

Insbesondere in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen ist für weniger als die Hälfte der Einwohner eine Bushaltestelle fußläufig erreichbar, von wo rund einmal pro Stunde – mindestens 20 Mal am Tag – ein Bus abfährt. Das geht aus einer am Montag vorgelegten Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

Schlusslicht ist der Landkreis Straubing-Bogen in Bayern mit einer Anbindungsquote an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von lediglich 34 Prozent der Bevölkerung. Es folgen die Kreise Haßberge (Bayern, 37 Prozent), Cuxhaven (Niedersachsen), Cham und Donau-Ries (beide Bayern) mit jeweils rund 38 Prozent.

In den Städten und Metropolregionen ist die Anbindung hingegen meist vollständig gegeben. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen etwa leben nahezu 100 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner in fußläufiger Entfernung zu einer Bushaltestelle oder einem Bahnhof.

Bundesweit leben demnach rund 90 Prozent der Bevölkerung entweder im Umkreis von 600 Metern zu einer Bus- oder von 1200 Metern zu einer Bahnhaltestelle, die mindestens 20 Mal am Tag angefahren wird. Aus Sicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des BBSR ist bei diesen Entfernungen ein komfortabler Zugang zum ÖPNV gegeben.

«Die neuen Daten zeigen, Deutschland kommt beim Ausbau des ÖPNV nicht voran», teilte der Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Montag mit. «Im Vergleich zu den 2020er-Zahlen ist das Angebot sogar leicht schlechter geworden.» Er forderte Bund und Länder zu einer «Angebotsoffensive mit deutlich mehr Bus und Bahn in ganz Deutschland» auf.

 

dpa / MB

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