Die hohe Verkehrsbelastung durch Lastwagen auf der Brenner-Autobahn Richtung Süden ist am Montag Thema eines Spitzentreffens von Deutschland, Österreich und Italien in München. Unter Leitung der EU-Kommission wollen die Verkehrsminister der Länder sowie Vertreter der betroffenen Regionen darüber diskutieren, welche Probleme der starke Transitverkehr verursacht – und wie eine Lösung aussehen könnte. Nach dem Treffen (gegen 17.15 Uhr) sollen Ergebnisse mitgeteilt werden.
Die Strecke gilt als eine der meistbefahrenen Alpentransitrouten. Rund 2,25 Millionen Lastwagen waren dort 2017 nach Angaben des Landes Tirol unterwegs. Österreich hat den Zustrom von Lastwagen mehrfach nach Feiertagen mit Blockabfertigungen gedrosselt. Nur höchstens 300 Lastwagen pro Stunde dürfen dann einreisen. Der Rest muss auf deutscher Seite warten. Die Folge waren kilometerlange Rückstaus von Lastwagen in Bayern, die sich mit Hilfe der Polizei auf dem rechten Fahrstreifen in eine Kolonne einreihen müssen. Die Bundesregierung und der Freistaat Bayern hatten die Maßnahme kritisiert.
Vertreter von Tirol, Südtirol und Trentino haben sich schon Mitte Januar in Bozen getroffen und sich dabei zur sogenannten Korridormaut bekannt. Die streckenweise unterschiedlichen Mautgebühren zwischen München und Verona sollen dabei angeglichen – und dabei teils angehoben werden. Damit soll der Verkehr eingedämmt werden, der wegen der günstigeren Maut über die Route sogar Umwege in Kauf nimmt.
Zudem sollen – das ist weitgehend Konsens – mehr Lastwagen auf die Schiene gebracht werden. Ursprünglich war der Brenner-Gipfel am 8. Januar geplant, dann jedoch wegen der Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD verschoben wurde.
dpa/MF