Do, 25.12.2014 , 15:55 Uhr

Bischof Voderholzer appelliert Flüchtlinge willkommen zu heißen

Bischof Rudolf Voderholzer hat die Christmette in der Heiligen Nacht mit den Gläubigen im vollbesetzten Regensburger Hohen Dom St. Peter gefeiert. Die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner gestalteten den Gottesdienst auf höchstem musikalischem Niveau. Erstmals war vor dem Hauptaltar am Vortragekreuz ein Christbaum aufgestellt, geschmückt mit Äpfeln, Strohsternen, Lebkuchen und Kerzen. Mehrere Domspatzen entzündeten die Wachskerzen an dem Baum mit dem Feuer des Friedenslichtes, das Pfadfinder in den Tagen zuvor aus Bethlehem nach Regensburg gebracht hatten.

In seiner Predigt sprach Bischof Voderholzer von den 51 Millionen Menschen, die laut UNO in diesen Wochen auf der Flucht sind. In der Heiligen Nacht erinnerte er an die menschlichen Tragödien vor allem in Syrien und im Irak, aber auch in anderen Teilen der Welt, wo Naturkatastrophen das Leben der Menschen bedrohten. Bischof Voderholzer sagte: „Nur wenige Flüchtlinge schaffen es bis zu uns. Ich bin froh, dass wir ihnen ein Bett und ein Dach über dem Kopf, dass wir ihnen vielleicht sogar eine bessere Zukunft bieten können.“ In diesem Zusammenhang erinnerte der Bischof an das Schicksal der Vertreibung seiner eigenen Familie 1946, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, aus dem Sudetenland. Die Familie sei einer oberbayerischen Bauernfamilie zugewiesen worden, deren Oberhaupt gleich zu Beginn sagte: „Ich habe euch nicht gefragt, wie viele ihr seid.“

Bischof Voderholzer dankte allen, die sich ehren- oder hauptamtlich für die Flüchtlinge engagieren. Er erklärte, dass es auch darum gehe, die Nöte der Landsleute in Deutschland nicht zu übersehen. Es sei die Aufgabe der Politik, die Ursachen der Flüchtlingsmigration zu bekämpfen. „Die Menschen, die bei uns sind, sollen uns willkommen sein“, erklärte der Bischof weiter: „Wir werden nicht fragen: Wie viele seid ihr?“ Der Regensburger Bischof sprach auch vom Kern der Weihnachtsbotschaft, der dem christlichen Handeln vorausgeht. So sei Gottes Sohn ein sterblicher Mensch geworden und habe sich in der damaligen Volkszählung, von der im Weihnachtsevangelium nach Lukas die Rede ist, zu einer Nummer machen lassen, „damit unser Name bei Gott eingeschrieben sein kann“.

Abschließend sangen die Domspatzen das „Quem pastores laudavere“ sowie das „Stille Nacht, heilige Nacht“, das die Gläubigen bewegte. Bereits am späten Nachmittag hatte Bischof Voderholzer die traditionelle Christkindlandacht in der mit Gläubigen überfüllten Karmelitenkirche St. Josef am Alten Kornmarkt in Regensburg gefeiert. Vor der Christmette im Dom hatte er Flüchtlinge in der Erstaufnahmestelle in der ehemaligen Pionierkaserne sowie Menschen in der Regensburger Begegnungsstätte für Obdachlose und Hilfsbedürftige „Strohhalm“ besucht.

 

pm/mg

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