So., 18.06.2017 , 18:51 Uhr

Bischof Rudolf: "Weitere Aushöhlung des Sonntags kann nicht mehr hingenommen werden"

Im Rahmen der heutigen Eröffnung der Wolfgangswoche hat sich Bischof Dr. Rudolf Voderholzer deutlich gegen eine weitere Aushöhlung des Sonntags durch den Handel ausgesprochen.

Der Sonntag als prinzipiell arbeitsfreier und auch handelsfreier Tag sehe sich immer wieder den Begehrlichkeiten von Industrie und Handel ausgesetzt, betonte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer bei der heutigen Eröffnung der Wolfgangswoche in der Basilika St. Emmeram in Regensburg. Die neueste Forderung laute, nicht nur vier, sondern zehn verkaufsoffene Sonntage zu genehmigen.

„Ich weise diesen erneuten Anschlag auf den Sonntag zurück. Eine weitere Aushöhlung des Sonntags kann nicht mehr hingenommen werden. Gerne verbünde ich mich bei diesem Anliegen auch mit nicht-kirchlichen Organisationen und Institutionen zur ‚Allianz für den Sonntag‘, die den arbeitsfreien Sonntag auch aus rein menschlichen Gründen verteidigen und schützen.“

Bischof Rudolf Voderholzer

 

Sonntag ist als Kulturgut über alle Maßen schützenswert

Es gebe, so Bischof Voderholzer, schon genügend Menschen, die für den Sonntag arbeiten. In der Gastronomie, im Nahverkehr, auch in der Kirche. Jeder Euro könne nur einmal ausgegeben werden. Was man am Sonntag ausgeben würde, könne man am Montag nicht mehr ausgeben und auch nicht am Donnerstag. Wenn jeder einzelne sich die Rahmenbedingungen seiner Freizeitgestaltung selber schaffe, gäbe es bald keine gemeinsamen Aktionsmöglichkeiten mehr. Gerade auch als überindividuelle Institution ermögliche der Sonntag, als gemeinsamer Feiertag auch eine Fülle von gemeinschaftsstiftender Aktivitäten. Deshalb sei der Sonntag – noch weit über das kirchliche Anliegen hinaus – auch als Kulturgut höchsten Ranges, als soziale Einrichtung, über die Maßen schützenswert gegenüber allen ökonomischen Verrechnungs- und Vereinnahmungsversuchen, betont Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.

Vernachlässigung des Sonntags zerstört den Glauben

Aus kirchlicher Sicht, so der Bischof, sei der Sonntag zwar nicht der einzige Tag der Woche. Der Glaube, der vor allem aber am Sonntag gefeiert werde, müsse sich am Montag bewähren, müsse ausstrahlen in die Woche hinein und das alltägliche werktägliche Leben bestimmen. Das Salz des Sonntags müsse den Montag und all seine Lebensbereiche würzen. Dort wo der Sonntag vernachlässigt werde, wo die gottesdienstliche Versammlung, das Hören des Gotteswortes und die Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi ausfallen, verdorre der Glaube, verkümmere die Hoffnung und erlahme schließlich auch die Liebe.

pm/LS

Das könnte Dich auch interessieren

07.12.2025 Barbing: Kollision - Zeugen gesucht Zu einem Verkehrsunfall mit Sachschaden kam es am 06.12.2025 gegen 15:20 Uhr im Bereich Barbing, auf der Staatsstraße 2660 bei der Abzweigung zur Südostumgehung. 07.12.2025 Regensburg: Wilde Verfolgungsjagd durch Stadtosten Gleich mehrerer Vergehen hat sich ein 32-jähriger Mann schuldig gemacht. 07.12.2025 Bad Kötzting: Falsche Anwaltsschreiben in Umlauf Die Polizei warnt: Keine vertraulichen Daten herausgeben! 07.12.2025 Bernhardswald: Sattelauflieger gerät in Vollbrand Auf der B16 bei Bernhardswald hat in der Nacht auf Sonntag ein Sattelauflieger Feuer gefangen. Verletzt wurde Gott sei Dank niemand.