Die Einführung der Biotonne in Regensburg hat in den letzten Monaten für viele Diskussionen gesorgt. Mittlerweile ist sie beschlossene Sache, jetzt sollen die Bürger in das Projekt mit einbezogen werden. Auf Infoveranstaltungen für die jeweiligen Stadtteile geht es unter anderem um die Standortsuche.
Wenn sie ab Anfang Oktober an den Straßen steht, soll die Biotonne für alle Regensburger schnell und vor allem einfach zu erreichen sein. Darum haben die Verantwortlichen der Stadt Regensburg eine maximale Entfernung von 100 Metern festgelegt. Hierbei soll es sich allerdings nur um einen Richtwert handeln, denn zu denkmalgeschützten Gebäuden oder Einrichtung wie Restaurants wird zusätzlich Abstand gehalten. Außerdem versucht das Umweltamt, die Tonnen nach Möglichkeit unmittelbar neben den bereits vorhandenen Glascontainern, Grünabfallsammelstellen oder weiteren ähnlichen Plätzen aufzustellen. Um das Unfallrisiko bei der Leerung zu senken, sind die braunen Tonnen auch von großen Fahrzeugen wie der Müllabfuhr leicht zu erreichen. Wie der Leiter des Regensburger Umweltamts, Rudolf Gruber, betont, ist die Barrierefreiheit das oberste Gebot bei der Standortauswahl der Biotonnen gewesen.
Eine Besonderheit wird es hier für Mehrfamilienhäuser geben. Ab 20 Wohnheiten kann, ab 30 Wohneinheiten muss sogar eine eigene Biotonne für das Haus beantragt werden.
Jeder Haushalt erhält ab Herbst kostenlos einen 10l-Behälter und eine Rolle biologisch abbaubare Müllsäcke. Die Tonne, die einer klassischen Mülltonne mit einem Volumen von 240l entspricht, wird wöchentlich geleert und darüber hinaus regelmäßig gereinigt.
Das gehört in die Biotonne:
Das gehört NICHT in die Biotonne:
Die neue Mülltrennung werde laut Gruber zwar nicht überwacht, einzelnen Verstößen wird im Fall der Fälle aber schon nachgegangen. Der Biomüll wird dann in einer Biogasanlage recycelt.
Rudolf Gruber, Leiter des Regensburger Umweltamtes, sieht dem möglichen Vandalismus-Problem gelassen entgegen.
Grundschule Burgweinting, Aula, Obertraublinger Straße 22
Prüfeninger Schlossgarten, Waffensaal, Prüfeninger-Schloßstraße 75
Pfarrei Heiliger Geist, Gemeindesaal, Isarstraße 54 (Ecke Lechstraße)
Leerer Beutel, Festsaal, Bertoldstraße 9
Im Stadtrat sind Ende des vergangenen Jahres die zwei Möglichkeiten diskutiert worden: Hol- und Bringsystem.
Grund für die Einführung der Biotonne ist das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundesministeriums für Verbraucherschutz vom 1. Januar 2015. Das besagt, dass wirklich alle Abfallarten getrennt werden müssen. Was im Landkreis schon lange üblich ist, wird nun auch im Stadtgebiet eingeführt. Doch trotz dieses Gesetzes hat man sich bei der Stadt Regensburg lange Zeit gegen die Biotonne ausgesprochen. Bürgermeister Jürgen Huber hatte damals auf genügend weitere Alternativen, wie den Recyclinghof und Grüngutsammelstellen verwiesen.
Mehr Informationen zur Biotonne, unter anderem was genau in die Biotonne geschmissen werden darf und was nicht, finden Sie hier: www.regensburg.de/biotonne
LH