Das Betretungsverbot auf der Jahninsel und Grieser Spitz in Regensburg hat für viel Gegenwind gesorgt. Im August wurde ein Betretungsverbot zwischen 23:00 Uhr und 6:00 Uhr beschlossen, sowie ein generelles Verbot für elektronisch verstärkte Musik in den städtischen Grünanlagen. Für kommenden Sommer scheint die Rathauskoalition nach Alternativen zu suchen. Bürgermeisterin Astrid Freudenstein hat bereits einen ersten Vorschlag gemacht. Diesen lehnen die Jusos Regensburg aber ab.
Bürgermeisterin Astrid Freudenstein habe vorgeschlagen, eine Wiese zu finden, die abseits von Wohngebieten liegt. Auch private Grundstücke, wie das Schloss Pürkelgut sollen hierbei in Betracht gezogen werden, heißt es in der Mitteilung der Jusos Regensburg.
Gleich an mehreren Punkten scheitert dieser Vorschlag aber laut den Jusos: Eine solche Fläche weit abseits des städtischen Geschehens sei wohl kaum als Ersatz für die zentral gelegenen Grünflächen Grieser Spitz und Jahninsel geeignet, so Bastian Käsbauer, der Vorsitzende der Jusos Regensburg.
"Nicht nur, dass der Transport vieler Personen hier einfach an der Realität des Regensburger ÖPNV scheitert. Wir haben im Sommer nicht umsonst den Slogan 'Die Stadt gehört uns allen!' gewählt. Den werden wir auch nicht durch 'Die Stadt ist groß, eine Wiese tut es auch.' ersetzen", so Käsbauer weiter.
"Die Koalition hat sich eben nicht ausreichend mit unseren Vorschlägen zur städtischen Bewirtschaftung an mehreren Stellen, ausreichend Sanitäranlagen, sowie mehr Mülleimer und mehr Sozialarbeiter*innen für die Kommunikation beschäftigt", meint die stellvertretende Vorsitzende Anna Gmeiner. "Sowas stampft man eben nicht über einen Winter aus dem Boden, sondern man braucht eben ein Konzept für Räume ohne Konsumzwang für Regensburgs junge Menschen.", so Gmeiner weiter.
Ein weiterer Punkt der Ablehnung ist für die Jusos die Verstrickung mit der Privatwirtschaft. Schon im Sommer erklärten die Jusos, dass das Attraktive an Jahninsel und Grieser Spitz ja gerade der Raum ohne Konsumzwang sei. Bei einer Vergabe an Private sehen sie dies nicht mehr als garantiert.
Von der eigenen Partei, welche die Betretungsverbote mit beschlossen hat, erwarten sich die Jusos einen umfangreichen Plan, wie man jungen Menschen im nächsten Sommer Raum zum Feiern und für die Freizeitgestaltung einräumen will. Dabei hoffen diese darauf, dass die SPD nach dem sozialdemokratischen Prinzip der Stadt für alle auf eine zentrale, von der Stadt organisierte Bewirtschaftung und Versorgung mit Sanitäranlagen hin arbeite.
Jusos Regensburg/MB