Do, 23.04.2020 , 17:59 Uhr

Bessere Chancen für heimische Insekten in über 300 bayerischen Kommunen

Im Rahmen von „NATÜRLICH BAYERN“ suchen die Landschaftspflegeverbände geeignete Flächen, um Wiesen insektenfreundlich aufzuwerten oder anzulegen. In über 300 bayerischen Kommunen gibt es durch dieses Projekt bessere Chancen für heimische Insekten, um sich anzusiedeln, zu vermehren und zu überleben. 

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), die bayerischen Landschaftspflegeverbände (LPV) und das Bayerische Umweltministerium fördern mit der Initiative „NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume“ die Insektenvielfalt in bayerischen Kommunen. Gemeinsam mit Bauhöfen und Landwirten legen sie blütenreiche Wiesen und Äcker an und informieren über insektenfreundliche Pflege.

Ansbach, 23.04.2020 – In über 100 Kommunen der Landkreise Aschaffenburg, Amberg-Sulzbach, Bamberg, Berchtesgadener Land, Dillingen, Ebersberg, Main-Spessart, Miesbach, Dingolfing-Landau und Rosenheim starten die Landschaftspflegeverbände ab sofort mit Beratung und insektenfreundlichen Maßnahmen bei der Grünlandpflege und der Anlage von blütenreichen Flächen. Sie sind Teil der bayernweiten Initiative NATÜRLICH BAYERN des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL), die vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit rund 3 Millionen Euro gefördert wird.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber freute sich über die große Resonanz und lobte das Engagement aller Beteiligten. Die Landschaftspflegeverbände seien wichtige Partner, um alle Regionen in Bayern zu erreichen und wertvolle neue Lebensräume entstehen zu lassen. Mit den seit 2019 im Rahmen der Initiative betreuten Gemeinden wird aktuell in 15% der bayerischen Kommunen die Insektenvielfalt entwickelt und gefördert.

Im Rahmen von „NATÜRLICH BAYERN“ suchen die Landschaftspflegeverbände geeignete Flächen, um Wiesen insektenfreundlich aufzuwerten oder anzulegen. Dafür werden beispielsweise zusammen mit Landwirten regionaltypische Kräuter und Gräser von artenreichen Wiesen mit verschiedenen Techniken geerntet und auf geeignete Flächen ausgebracht. Darüber hinaus entwickeln die Landschaftspflegeverbände Konzepte für eine insektenfreundliche Bewirtschaftung von kommunalen Flächen, die von den Bauhöfen durchgeführt werden können. Welche Maßnahmen in den jeweiligen Regionen möglich und geeignet sind, erarbeitet der jeweilige LPV mit den Flächeneigentümern, Landwirten, Kommunalvertretern und Bauhöfen.

Im Landkreis Dillingen beispielsweise engagiert sich der LPV Donautal-Aktiv besonders für die artenreichen Entwicklungen von Rainen, Gewässerrandstreifen und Streuobstwiesen. Sie stellen wichtige Rückzugshabitate und Trittsteinbiotope für Insekten dar. Statt die Flächen nach bisheriger Praxis zu mulchen, will der LPV insektenfreundlichere und kostengünstige Alternativen für die Pflege und die Verwertung des Mähguts entwickeln.

Im Berchtesgadener Land will der Landschaftspflegeverband die im Voralpenland besonders artenreichen Trockenbiotope wieder vermehren und miteinander verbinden. Durch Anpassung des Mähregimes, Ansaat und Nachpflanzung von Gehölzen soll ein Mosaik für die Insektenvielfalt entstehen.

In allen zehn Landkreisen werden technische Alternativen für eine insektenfreundliche Bewirtschaftung gesucht und erprobt. Neben der individuellen Beratung der Kommunen können sich die Akteure auf Infoveranstaltungen und Workshops untereinander austauschen.

Der DVL startete bereits 2019 gemeinsam mit dem Umweltministerium und den lokalen Landschaftspflegeverbänden in über 200 Kommunen aus zehn Landkreisen die Initiative für den Erhalt der Insektenvielfalt. Bisher konnten rund 50 Hektar Säume, Wiesen und Äcker als Lebensräume für Insekten neu angelegt werden. Die Landschaftspflegeverbände berieten und schulten dazu mehrere hundert kommunale Akteure. Diese Zwischenbilanz sieht der Projektmanager Dr. Martin Sommer als großen Erfolg: „Von der Initiative profitieren – im Gegensatz zu den weit verbreiteten Blühflächen mit der Einsaat von oft nicht ganz passendem Saatgut – nicht nur einige häufige, sondern mehr und seltene Insektenarten. Dazu zählen zum Beispiel der Storchschnabel-Bläuling oder die Dunkelfransige Hosenbiene. Alle Akteure, sei es von den Landschaftspflegeverbänden oder den Gemeinden, sind mit viel Herzblut dabei.“

 

Hintergrund

Im Rahmen der Initiative „NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume“ unterstützt der DVL über 5 Jahre 30 Projekte bayerischer Landschaftspflegeverbände, in denen insektenreiche Lebensräume geschaffen und Kommunen und Bauhöfe beraten werden.  Die Initiative wird im Rahmen des Blühpakts Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit rund 3 Millionen Euro gefördert. Was sie so besonders macht, erfahren Sie unter www.natuerlichbayern.de.

Der DVL ist der Dachverband der 175 Landschaftspflegeorganisationen in Deutsch-land. Im Freistaat Bayern gibt es 64 Landschaftspflegeverbände. Sie werden durch Landessprecher Nicolas Liebig, Geschäftsführer des LPV Stadt Augsburg, vertreten. Die Koordinierungsstelle der bayerischen Landschaftspflegeverbände ist beim DVL angesiedelt.

Pressemitteilung Deutscher Verband für Landschaftspflege

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