Mähdrescher können lebensgefährlich sein - und zwar für Rehkitze! Mit der Wärmebildkamera einer Drohne sollen vor dem Abmähen der Felder die Rehkitze geortet und gerettet werden. Denn die kleinen Rehe laufen nicht weg, wenn der Mähdrescher kommt, sondern bleiben liegen. Das kann tödlich enden! In Bernhardswald im Landkreis Regensburg ist gestern eine solche Rehkitz-Rettung gewesen.
Dunkle Kulleraugen blicken Tobias Neugebauer und Michael Paa ängstlich entgegen, als sie ein Rehkitz im Grasdickicht entdecken. Doch die beiden Jäger trachten dem kleinen Bambi nicht nach dem Leben – im Gegenteil, sie wollen es retten. Deswegen setzen sie ihre Drohne mit Wärmebildkamera ein, um Felder vor der Ernte abzusuchen und so sinnlose Mähtode der Tiere zu verhindern. Auf dem Bildschirm sind Wärmepunkte zu erkennen, welche die Jäger dann anschließend absuchen.
Heute unterstützen sie mit ihrer modernen Technik Biolandwirt Andreas Bauer. Für seine 60 Milchkühe braucht er genügend Futter. Ein Teil von diesem besteht aus Kleegras, bei dem nun die erste Mahd ansteht. Rund einen Meter ist das Gras hoch – optimal als Versteck für junge Kitze, doch ebenso auch gefährlich, wenn der Traktor mit seinem Mähwerk kommt. Selbiges schneidet etwa sieben Zentimeter über dem Boden und kann so ein kleines Bambi schwer oder sogar tödlich verletzten.
Wer jetzt denkt: „Wie kann das sein?“, sollte wissen – Kitzen fehlt der Fluchtreflex. „Das Kitz bewegt sich nicht, weil es gelernt hat, von den Instinkten und der Natur, dass es sich wegduckt und eben so lange ruhig verharrt, bis die Gefahr vorbei ist“, erklärt Jäger Tobias Neugebauer.