Ergebnisse für Bayern gesamt
Bayerns Einwohnerzahl wächst weiter
Am Donnerstag hat das Bayerische Landesamt für Statistik die Ergebnisse der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bekannt gegeben: Unter anderem steigt die Einwohnerzahl Bayerns von 13,18 Millionen Ende 2021 auf rund 13,89 Millionen im Jahr 2041 an. Das entspricht einem Wachstum der Bevölkerung des Freistaats um 714.000 Personen bzw. 5,4 Prozent.
Unterschiedliche demographische Entwicklung
Dieser Zuwachs ist vor allem auf die vorausberechneten Wanderungsgewinne in allen kreisfreien Städten und Landkreisen zurückzuführen. Die demographische Entwicklung zeigt sich dagegen regional unterschiedlich. Während sich für zahlreiche größere Städte und angrenzende Landkreise ein überdurchschnittliches Wachstum ergibt, sind in manchen ländlichen Gebieten – trotz Wanderungsplus – stagnierende oder rückläufige Bevölkerungszahlen erwartbar.
Entwicklung der Altersstruktur – demographischer Wandel spürbar
Hinsichtlich der Altersstruktur der Bevölkerung nimmt die Zahl der 65-Jährigen und Älteren in den kommenden 20 Jahren um 753 000 Personen auf 3,51 Millionen zu. Gleichzeitig sinkt im Freistaat die Zahl der Personen im Alter von 20 bis einschließlich 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2021 um 205 000 Personen auf 7,77 Millionen. Entsprechend steigt auch das Durchschnittsalter der bayerischen Bevölkerung in den nächsten zwei Jahrzehnten von heute 44,1 auf dann 45,4 Jahre.
Pandemie und Krieg beeinflussen temporär – langfristige Trends bleiben
Gravierende Ereignisse, wie aktuell der Krieg in der Ukraine oder die seit über zwei Jahren anhaltende Pandemie beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung temporär. So zeigt sich ein reduzierter Auslandswanderungssaldo im ersten Pandemie-Jahr 2020 und der mit dem Ukraine-Krieg deutlich gestiegene Auslandszuzug im Jahr 2022 im Freistaat.
Auf lange Sicht beeinflussen diese Ereignisse jedoch voraussichtlich die seit Jahren bestehenden Trends nicht. Der demographische Wandel wird in den nächsten Jahren auch in Bayern immer deutlicher zu spüren sein: die Bevölkerung wird insgesamt älter, internationaler und in manchen Regionen auch leicht abnehmen.
Fünf der sieben Regierungsbezirke Bayerns weisen mit Blick auf die Bevölkerungszahl ein deutliches Wachstum zwischen rund vier und gut acht Prozent auf. Die anderen zwei Regierungsbezirke werden ihr derzeitiges Bevölkerungsniveau in etwa halten.
Ergebnisse für Niederbayern
Niederbayern insgesamt mit steigender Bevölkerungszahl
In Niederbayern wird für den Regierungsbezirk insgesamt eine steigende Bevölkerungszahl vorausberechnet.
Aufgrund der anhaltend hohen Wanderungsgewinne der vergangenen Jahre konnte der Regierungsbezirk Niederbayern seine Einwohnerzahl nicht nur halten, sondern auch einen Zuwachs verzeichnen, der sich in Zukunft voraussichtlich fortsetzen wird. Für Niederbayern wird eine Zunahme um 7,0 Prozent oder etwa 87 000 Einwohner erwartet (2021: 1,25 Millionen; 2041: 1,34 Millionen).
Auch der Landkreis Kelheim (+9,7 Prozent) kann ein deutliches Plus verzeichnen.
Ergebnisse für die Oberpfalz
Oberpfalz insgesamt mit wachsender Bevölkerungszahl
In der Oberpfalz werden ein starkes Bevölkerungswachstum für die Stadt und den Landkreis Regensburg sowie die Landkreise Neumarkt i.d.OPf. und Schwandorf erwartet. Für den gesamten Regierungsbezirk kann von einer insgesamt steigenden Bevölkerungsentwicklung ausgegangen werden.
Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird seine Einwohnerzahl von 1,12 Millionen Einwohnern im Jahr 2021 bis zum Jahre 2041 um etwa 44 000 Personen erhöhen. Das entspricht einem Plus von 3,9 Prozent. Aufgrund anhaltend hoher Wanderungsgewinne fallen die vor einigen Jahren noch regional erwarteten Bevölkerungsverluste moderater aus. In einzelnen Städten und Landkreisen kann inzwischen sogar mit einer insgesamt noch stabilen Bevölkerungsentwicklung gerechnet werden.
Nach wie vor gilt: Die Veränderungen der Bevölkerungszahlen werden sich ungleichmäßig auf die einzelnen Kreise des Bezirks verteilen. Die Stadt und der Landkreis Regensburg wachsen beispielsweise um jeweils 6,9 Prozent. Das ergibt zusammen einen Zuwachs um 24 000 Personen bis zum Jahr 2041.
In einzelnen nördlichen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten werden die Einwohnerzahlen hingegen leicht bis merklich rückläufig sein.
Durchschnittsalter erhöht sich bis zum Jahr 2041 um 1,7 Jahre
Veränderungen wird es nicht nur bei den Einwohnerzahlen, sondern auch bei der altersstrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung geben. Im Jahr 2041 wird der Landkreis Tirschenreuth mit 47,8 Jahren (+1,7 Jahre) den höchsten Altersdurchschnitt im Regierungsbezirk aufweisen.
Ein Überschuss an Geburten wird in der kreisfreien Stadt Regensburg dazu beitragen, dass ihre Bevölkerung im Jahr 2041 zu den jüngsten im Freistaat gehört (43,0 Jahre; +1,5 Jahre). Insgesamt wird sich das Durchschnittsalter in der Oberpfalz um 1,7 Jahre erhöhen und in zwei Jahrzehnten bei 46,0 Jahren liegen.
Von dieser zunehmenden Tendenz beim Durchschnittsalter der Einwohner sind alle kreisfreien Städte und Landkreise betroffen, auch die, die in den kommenden Jahren mit Bevölkerungszuwächsen rechnen können.
Bevölkerungsberechnung als Index
Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung ist eine bedeutende Planungsgrundlage für Staat, Kommunen und Wirtschaft gleichermaßen. Sie veranschaulicht im jährlichen Turnus differenziert nach Regierungsbezirken, Landkreisen und kreisfreien Städten, welche Bevölkerungsentwicklungen in den nächsten Jahrzehnten regional erwartbar sind.
Bayerisches Landesamt für Statistik/JM