Fr., 23.02.2018 , 08:33 Uhr

Bayern: Zwischenzeugnis für rund eine Million Schüler

Rund eine Million Schülerinnen und Schüler erhalten heute ihr Zwischenzeugnis – die Anspannung ist natürlich groß. Bei den einen lösen sie Freude aus, andere erwarten mit Angst und Schrecken das Ergebnis. Gerade bei schlechten Noten sollten Eltern ihr Kind unterstützen und Mut machen. 

Bereits im Januar bekamen die bayerischen Viertklässler einen Bericht über ihren Leistungsstand, damit bis zum Zwischenzeugnis gegebenenfalls reagiert werden kann. An Grundschulen kann das Zwischenzeugnis in den Klassen 1 bis 3 durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch ersetzt werden. Im Schuljahr 2017/18 haben sich mehr als 85 Prozent der Grundschulen für diese Variante entschieden.

Gerade in der vierten Klasse ist das Zwischenzeugnis für den Übertritt besonders wichtig – es gilt den Schnitt von 2,33 zu erreichen. Alle Schülerinnen und Schüler wünschen sich gute Noten, vor schlechten habe viele von ihnen sogar Angst und können davon sogar krank werden. Doch wie sollten sich Eltern am besten verhalten?

„Eltern sollten ruhig und besonnen mit allen schulischen Anliegen umgehen“, empfiehlt Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes. Das gelte natürlich auch für die Zeugnisse – „auch dann, wenn die Noten schlecht sind oder den Erwartungen nicht entsprechen.“ Andererseits sollten gute Noten deutlich anerkannt werden. „Sie dürfen nicht einfach vorausgesetzt werden. Viele Kinder müssen sich sehr dafür anstrengen und freuen sich über Anerkennung.“

Bei schlechten Noten sollten sich die Eltern in die Situation des Kindes versetzen, denn solche Noten werden nicht absichtlich geschrieben. Deshalb sollte von einer Bestrafung immer abgesehen werden! Wenn Kinder auch noch Angst vor Strafen haben müssten, sei die Schule mit einem Gefühl der Angst besetzt. Lernen bereite dann keine Freude mehr und werde auch nicht mehr als etwas Positives erlebt. Freude am Lernen und Schulerfolg hängen zusammen – das belegen auch wissenschaftliche Studien.

 

Viel besser als jede Form von Bestrafung sei emotionale Zuwendung, denn die Kinder brauchen Hilfe. Konstruktive Angebote signalisierten dem Kind, dass es angenommen und verstanden werde.

Um gemeinsam Wege aus der Krise zu finden, sollte das Gespräch mit der jeweiligen Lehrkraft gesucht werden. „Die betroffenen Kinder können ihre Eltern bei diesem Termin gern begleiten. Gemeinsam werden Schwächen und Probleme besprochen. Kinder können so auch ermuntert werden, eigene Ideen aktiv einzubringen.“, so Fleischmann.

Für die meisten Kinder bedeuteten schlechte Noten im Zwischenzeugnis allerdings immer nur eines: zusätzliches Lernen. Entsprechende Angebote von Nachhilfeinstituten gebe es zu Hauf. Vor allem Grundschulkinder vierter Jahrgangsstufen treffe es.

„Eltern, die ihr Kind unbedingt auf dem Gymnasium sehen wollen, werden nervös und setzen ihr Kind mit den besten Absichten unter Druck.“

In einem Schulsystem, das daran festhält, zehnjährige Kinder auf verschiedene Schularten zu verteilen, ist dies nachvollziehbar. Eltern wollten für ihr Kind das Beste.

Ein ruhiger und besonnener Umgang mit allen Herausforderungen rund um die Schule sei daher nötig und hilfreich.

 

 

dpa/pm/MB

 

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