Nicht nur im gesamten Bundesgebiet sondern europaweit wurde am gestrigen 17.04.2015 der Blitzmarathon durchgeführt. In Bayern war es die dritte Aktion dieser Art. Entgegen den beiden ersten Aktionen, die über 24 Stunden liefen, war er diesmal auf 18 Stunden begrenzt. Er begann um 06.00 Uhr und endete um 24.00 Uhr. Hintergrund dafür sind die am 17.04.2015 in Köln stattfindenden Trauerfeierlichkeiten, für die Toten des Absturzes des Germanwings Flugzeuges.
Entgegen den anderen Bundesländern wird Bayern die Kontrollaktion von 18.04.2015. 00.00 Uhr bis zum 23.04.2015. 06.00 Uhr mit der Schwerpunktkontrollwoche „Geschwindigkeit auf Landstraßen“ fortführen. Dies ist Bestandteil des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 “Bayern mobil-sicher ans Ziel“. Unter www.sichermobil.bayern.de finden Interessierte die Örtlichkeiten an denen auch in den Folgetagen verstärkt Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden.
Was die Bilanz dieser 18 Stunden betrifft, so hat das dafür zuständige Polizeipräsidium in Regensburg die ersten Zahlen zusammengestellt.
Demnach waren es 10.725 Verkehrsteilnehmer, deren Fahrzeuge von Einseitensensoren oder Radarmessgeräten auf den Straßen der Oberpfalz erfasst wurden. Hierbei stellten die Beamten 197 Geschwindigkeitsverstöße fest.
Mit dem Laserhandmessgerät waren es während der 18 Stunden 145 Verstöße, welche die Beamten an 65 Messstellen feststellten.
Trauriger Spitzenreiter war ein Autofahrer, der von Beamten des Operativen Ergänzungsdienstes (OED) Weiden mit dem Handlasermessgerät erfasst wurde. Auf der Bundesstraße 470 bei Parkstein war der Mann gegen 21.00 Uhr mit 165 km/h bei erlaubten 100 km/h unterwegs. Ihn erwarten nach Abzug des Toleranzwertes von fünf km/h, 240 Euro Bußgeld, ein einmonatiges Fahrverbot und zwei Punkte in der Verkehrssünderkartei.
Sicher nur ein Ausschnitt und eine Momentaufnahme sind die Feststellungen an der Kontrollstelle in der Floßer Straße in Störnstein, in den Vormittagsstunden des 16.04.2015, wo eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gilt.
Dort erfasste der Messstrahl 641 Fahrzeuge. Die Bilanz sind zwei Anzeigen, 15 Verwarnungen und ein einmonatiges Fahrverbot.
Für den Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern lässt sich eine erfreuliche Bilanz ziehen, denn es mussten weit weniger Verkehrsteilnehmer beanstandet werden als noch im Vorjahr. Von den knapp 16.000 mit stationären Geräten gemessenen Fahrzeugen überschritten nur 172 die zulässige Höchstgeschwindigkeit. 2014 waren es noch 314.
Die Beanstandungsquote liegt üblicherweise mehr als doppelt so hoch.
Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Blick auf die Zahlen der Messungen mit Laserhandmessgerät. Mussten 2014 noch 185 Fahrer beanstandet werden, so waren es in diesem Jahr 126.
Auch der „Schnellste“ steht bereits fest. Mit 164 km/h bei erlaubten 100 wurde ein Porsche auf der B 299 bei Geisenhausen gemessen. Den Fahrer erwartet ein Bußgeld in Höhe von 440 Euro und 2 Monate Fahrverbort, sowie 2 Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg.
Die Ankündigungen der Messstellen in den Medien und der Einsatz von 181 niederbayerischen Polizeibeamten hat sich durchaus gelohnt, denn die überwiegende Mehrheit der Verkehrsteilnehmer hielt sich an die Geschwindigkeitsvorschriften.
Zudem mussten während der Kontrollzeitraumes von 24 Stunden keine schweren geschwindigkeitsbedingten Verkehrsunfälle registriert werden. Bis 23.04.2015 findet in Bayern eine Schwerpunktwoche „Geschwindigkeit auf Landstraßen“ statt. Im Sinne der Verkehrssicherheit bleibt zu hoffen, dass sich das erfreuliche Ergebnis des Blitzmarathons hier fortsetzt.
Auch der Verkehrsüberwachungsdienst (VÜD) der Stadt Regensburg hat sich mit einer 24 Stunden dauernden Schwerpunktaktion am derzeit laufenden „Blitzmarathon“ beteiligt. Zwischen Donnerstag, 16. April 2015, 6.40 Uhr, und Freitag, 17. April 2015, 6.45 Uhr, waren die Messfahrzeuge des VÜD in der Donaustaufer Straße, der Theodor-Storm-Straße, der Bischof-Konrad-Straße, der Ziegetsdorfer Straße, der Obertraublinger Straße, der Nordgaustraße und der Frankenstraße eingesetzt.
Insgesamt wurden 3821 Fahrzeuge kontrolliert, 129 davon waren zu schnell unterwegs. In acht Fällen werden Anzeigen erstattet, 121 Mal spricht der VÜD kostenpflichtige Verwarnungen aus. Das schnellste Fahrzeug fuhr in der Ziegetsdorfer Straße mit 66 Stundenkilometern durch eine Tempo-30-Zone.
PM/MF