Fr., 22.12.2023 , 14:51 Uhr

Bayern: Zahl der Kirchenaustritte weiter hoch

Für das Jahr 2022 meldete die katholische Kirche in Bayern einen spektakulären Negativrekord: Mehr als 150.000 Katholiken kehrten ihrer Kirche den Rücken zu. So viele, wie noch nie in einem Jahr. Wird 2023 noch schlimmer für die Kirche?

Die Zahl der Kirchenaustritte in Bayern ist auch 2023 hoch geblieben. Der spektakuläre Negativ-Rekord bei den Katholiken von 2022 wird aber wohl nicht übertroffen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter bayerischen Städten und Kommunen nahelegt. Tausende kehrten der Kirche aber auch im jetzt zu Ende gehenden Jahr wieder den Rücken.

In der bayerischen Landeshauptstadt München traten bis zum 15. Dezember dieses Jahres 19 081 Menschen aus den Religionsgemeinschaften aus, wie das Statistische Amt der Stadt auf Anfrage mitteilte. 2022 waren es im gleichen Zeitraum mit knapp über 26.000 noch deutlich mehr. Die Konfession wird dabei aber nicht erfasst.

Und auch in den anderen großen Städten im Freistaat bestätigt sich dieser etwas gemäßigtere Trend: In Nürnberg traten nach Angaben der Stadt bis Mitte Dezember 2781 Menschen aus der evangelischen und 2724 aus der römisch-katholischen Kirche aus. Im gesamten Jahr 2022 waren es noch 3082 bei den Protestanten und 3713 bei den Katholiken gewesen.

Die Stadt Augsburg zählte bis zum 15. Dezember 3515 Kirchenaustritte (Vorjahreszeitraum: 4251). In Regensburg lag die Zahl der Kirchenaustritte insgesamt nach Angaben einer Stadtsprecherin bei 2282 nach 3445 im Vorjahreszeitraum.

Im katholischen Wallfahrtsort Altötting traten bis Mitte Dezember dieses Jahres 337 Menschen aus der Kirche aus, die meisten von ihnen Katholiken, das waren 109 weniger als im gleichen Zeitraum 2022.

 

2022 hatte wohl auch das damals vorgestellte Gutachten zu Missbrauchsfällen in der katholischen Erzdiözese München und Freising, das weltweit Schlagzeilen machte, zu den explodierenden Austrittszahlen beigetragen, denn kurz nach der Vorstellung waren die Zahlen besonders in die Höhe geschnellt. In Bayern tragen 2022 nach Angaben der katholischen Deutschen Bischofskonferenz 153.586 Katholiken aus ihrer Kirche aus, bundesweit waren es 522.821. Bei den Protestanten in Bayern wurden rund 48.000 Kirchenaustritte gezählt.

 

«Auf der einen Seite hat sich nichts Wesentliches geändert, was die Austrittsdynamik markant brechen sollte», sagte der Religionspädagoge Ulrich Riegel. «Auf der anderen Seite ist aber auch nichts Wesentliches geschehen – wie zum Beispiel ein neues Gutachten, das einen prominenten Bischof betrifft – das die Welle deutlich nach oben treiben sollte.»

 

Ob sich beispielsweise die Diskussion um die zurückgetretene Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, in den Zahlen niederschlagen werde, sei schwer zu sagen. «Ich selbst rechne mit abermals hohen Werten», betonte Riegel. «Ob ein Rekord dabei rauskommt, ist dabei eigentlich egal.»

 

dpa / MB

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