Di, 28.08.2018 , 08:22 Uhr

Bayern: Winzer gehen optimistisch in Weinlese - Bewässerung immer wichtiger

Die Wärme macht glücklich, die Trockenheit Sorgen: Die fränkischen Winzer blicken optimistisch auf die anstehenden Weinlese – und machen sich zugleich Gedanken über die Zukunft. Der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 und ein ebenfalls ungewöhnlich warmer Mai beschleunigten laut Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) die Entwicklung der Reben. Sorten wie Silvaner, Müller-Thurgau oder Riesling trieben etwa zehn Tage früher aus als im Durchschnitt der Jahre 1971 bis 2000. Beim Müller-Thurgau habe die Blüte am 29. Mai und damit fast vier Wochen früher als üblich begonnen, berichteten die Experten anlässlich der offiziellen Eröffnung der Weinlese am Montag.

Diese erfolgte ebenfalls so früh wie selten zuvor in der Geschichte der fränkischen Winzer. Der aus Unterfranken stammende bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) schnitt am Montag bei Eibelstadt (Landkreis Würzburg) gemeinsam mit Weinkönigin Klara Zehnder und dem Präsidenten des Fränkischen Weinbauverbands, Artur Steinmann, die symbolisch ersten Trauben vom Rebstock. «Der Jahrgang, der jetzt geerntet wird, wird sicher zum hervorragenden Ruf des Frankenweins beitragen», sagte Bausback. Steinmann freute sich über den bedeckten Himmel und die etwas kühleren Temperaturen. Der Mix aus warmem Frühjahr und den nun weniger sonnigen Tagen mit kühlen Nächten biete beste Voraussetzungen für einen tollen Jahrgang 2018, sagte er.

Dass sich die anhaltende Trockenheit an vielen Lagen kaum auf die Trauben ausgewirkt habe, liege allerdings lediglich am Regen im Winter zuvor. So fielen etwa im Juni laut LWG in Würzburg 30,7 Liter weniger Regen je Quadratmeter als im Mittel zwischen 1971 und 2000. Systeme zur Bewässerung von Weinbergen werden daher wichtiger. Steinmann fordert hier auch Unterstützung der Politik. «Uns ist es wichtig, dass wir nach langem Reden jetzt auch mal zu Potte kommen», sagte er. Bausback erwiderte, die Staatsregierung werde dies zu einem zentralen Thema machen.

In Bayern wird auf etwa 6000 Hektar Wein angebaut. Den überwiegenden Teil dieser Flächen bewirtschaften Winzer in Unterfranken, weitere Anbaugebiete gibt es in anderen Teilen Frankens, am Bodensee und bei Regensburg. Etwa 80 Prozent der angebauten Weine sind Weißweine, wichtigste Sorte ist der Silvaner.

Foto: Symbolbild

dpa/MF

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