Mi., 17.09.2025 , 17:01 Uhr

Bayern: Vorrang für Industrie bei Stromnetzanschlüssen

Der Stromnetzausbau geht nicht so schnell voran wie geplant. Bayerns Regierung fordert nun eine neue Prioritätenliste.

Wichtige Industriebetriebe und Rechenzentren sollen nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung bei neuen Stromnetzanschlüssen Vorrang bekommen. Die Unternehmen sollten nicht teils jahrelang darauf warten müssen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem Spitzengespräch mit Wirtschaft und Netzbetreibern in der Staatskanzlei.

Auf nationaler Ebene braucht es „andere Prioritätenliste“

Derzeit erfolgten die Anschlüsse im Windhundverfahren – und da seien Betreiber von Batteriespeichern oftmals schneller. Deshalb brauche es auf nationaler Ebene eine andere «Prioritätenliste», sagte Söder. Wichtige Unternehmen und Rechenzentren, die ganz entscheidend seien für das Herzstück der Digitalisierung, müssten eine «gewisse Priorisierung» erfahren.

Große Stromtrassen künftig überirdisch?

Zudem betonte Söder, dass große Stromtrassen künftig nicht mehr unter der Erde, sondern überirdisch gebaut werden sollen – mit dieser Ankündigung hatte Söder mit einer jahrelangen CSU-Position gebrochen. «Die Erdverkabelungen, die beschlossen wurden, bleiben alle», versicherte Söder. Bei neuen Trassen sei die bayerische Staatsregierung aber auch offen für Freileitungen, betonte er.

Söders Vorgänger Horst Seehofer hatte darauf gedrängt, dass große Stromtrassen unterirdisch verlegt werden, um Widerstände in der Bevölkerung zu minimieren. Das ist aber viel teurer und dauert länger. Andererseits häufen sich seit langem Wirtschafts-Klagen wegen eines schleppenden Netzausbaus.

Söder: Netzausbau muss weiter beschleunigt werden

Söder bekräftigte nun, dass der Netzausbau weiter beschleunigt werden soll. Die Genehmigungsdauer solle bei maximal zwei Jahren liegen. Zudem habe Bayern eine «Überholspur» für große Projekte auf den Weg gebracht. Nun müssten aber auch die Verfahren für Instandsetzungen beschleunigt werden, betonte er. Außerdem betonten Söder und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) die Forderung nach neuen Gaskraftwerken.

Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) und Vertreter der Netzbetreiber begrüßten die Initiativen und Vorschläge. Der Hauptgeschäftsführer der vbw, Bertram Brossardt, nannte es insbesondere wichtig, dass Industrie und Rechenzentren bei neuen Anschlüssen priorisiert werden sollen.

 

 

dpa / FC

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