Tief «Axel» hat Bayern in der Nacht zu Dienstag heftige Regenfälle beschert. Im Alpenvorland seien bis zu neun Liter Regen pro Stunde gefallen, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes am Dienstagmorgen. Bis zum Mittwochmorgen müsse dort weiter mit heftigen Regenfällen gerechnet werden.
Zu flächendeckenden Großeinsätzen kam es nach ersten Mitteilungen der Behörden nicht. In mehreren Gemeinden seien aber Keller vollgelaufen oder kleinere Straßen vorübergehend gesperrt gewesen, teilte die Polizei mit. Auch Einschränkungen im Verkehr blieben zunächst weitgehend aus. Im Allgäu ordneten die Behörden den Aufbau einer Hochwasserschutzwand an, daraufhin musste die Bahn zwischen Kempten und Immenstadt eine Bahnstrecke sperren. Wann die Sperrung aufgehoben werden konnte, war am Dienstagmorgen noch nicht absehbar.
Am Montagabend kam auf der Autobahn 6 bei Aurach (Landkreis Ansbach) ein 44 Jahre alter Autofahrer ums Leben, als sein Auto auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern geriet, in einen Wald geschleudert wurde und dort zwischen zwei Bäumen eingeklemmt wurde. Er starb noch an der Unfallstelle.
Der anhaltende Regen sorgte für hohe Pegelstände in mehren Flüssen und Bächen. Unter anderem die Illach und die Ammer erreichten in der Nacht die Meldestufe 3 von 4, bei der Überflutungen einzelner bebauter Grundstücke oder vereinzelte Verkehrseinschränkungen zu erwarten sind. Örtlich hatten Meteorologen sogar mit Pegelständen der höchsten Warnstufe gerechnet, die wurden bis zum frühen Morgen allerdings nicht erreicht.
Die Pegelstände in der Region können Sie auch jederzeit online auf hnd.bayern.de abrufen. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern hat am Dienstagvormittag (Stand: 21.5. 7:30 Uhr) an keiner Messstelle in der Region einen erhöhten Pegel gemeldet.
Für die Landkreise Regensburg, Kelheim und Straubing-Bogen gibt es allerdings eine Vorwarnung vor Hochwassergefahr.
Auf der Seite des Hochwassernachrichtendienstes ist zu lesen:
Sollte diese Wettervorhersage zutreffen, könnte an der Donau am Pegel Schwabelweis in der Nacht zu Donnerstag ein Hochwasser im Bereich von Meldestufe 2 - 3 erreicht werden.
Die Donau war an der Eisernen Brücke in Regensburg am Dienstagmorgen zwischen 200 und 250 Zentimeter hoch, das bedeutet Meldestufe Null. Der Trend zeigt hier und auch an weiteren Messstellen nach oben. Derzeit ist unklar, ob Meldestufe 1 (von 4) noch am Dienstag erreicht wird.
In Kelheim könnte es bis Donnerstag weitaus dramatischer werden: Laut Vorhersagen des Hochwassernachrichtendienstes könnte hier Meldestufe 4 erreicht werden- das bedeutet einen Wasserstand von 6 Metern.
dpa/MF
Erstes Bild: Die aktuelle Lage in Ostbayern (Stand: 21.5. 7:30 Uhr)
Zweites Bild: Die Vorhersage für Kelheim (Stand: 21.5. 9:15 Uhr)