Do, 19.07.2018 , 07:55 Uhr

Bayern: Schnapszahl-Hochzeit im August? Geringes Interesse

Die meisten Verlobten halten eine Hochzeit am 1.8.18 oder 18.8.18 wohl für eine Schnapsidee. Denn das Interesse für die Beinahe-Schnapszahl-Daten ist gering, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Standesämtern in Bayern ergab. Für den 1. August haben viele Standesämter sogar noch Termine frei. Für den 18. August wird es zwar schwierig mit spontanen Hochzeitsplanungen – aber das liegt wohl eher an dem Samstagstermin.

«Am 18.8.2018 sind bereits alle Termine vergeben, aber nicht wie erwartet sofort», sagt Dagmar Obermeier-Kundel von der Stadt Regensburg. Dabei sind die elf Hochzeitstermine am Samstag fast immer gleich ausgebucht. Auch für den 1.8.18 hat die Stadt mit einem größeren Andrang gerechnet: Zusätzliche Termine werden angeboten, die Trauungen dafür extra ins Alte Rathaus verlegt. Fehlen nur noch die Verlobten – erst sechs der neun Trautermine sind bisher vergeben. Mit den Hochzeiten am Schnapszahl-Datum sei das so eine Sache. Einige Paare machen in letzter Sekunde einen Rückzieher, erzählt Obermeier-Kundel, weil sie zu viel Rummel vor dem Trausaal befürchten.

Im fränkischen Ansbach scheinen die Hochzeitsglocken gleich stumm zu bleiben. Nicht ein einziges Paar möchte sich dort am 1. August das Ja-Wort geben. Für die Stadt unerklärlich – an jedem anderen Mittwoch im August finden immerhin vier bis fünf Trauungen statt. Anne Ziegler will die Hoffnung auf weitere Hochzeiten aber noch nicht aufgeben. «Das Standesamt nimmt bis zirka eine Woche vor dem geplanten Trautermin Anmeldungen entgegen», sagt die Sprecherin der Stadt. In Bayreuth können Verlobte noch bis Mitte Juli überlegen, ob sie am 1. August spontan heiraten wollen. Drei von acht Terminen sind bisher noch frei.

Auch in Landshut scheinen Verlobte nicht unbedingt eine Eselsbrücke für ihr Hochzeitsdatum zu brauchen. Am 1.8.18 wollen bisher nur fünf Paare heiraten, ebenso viele Termine wären noch frei. Zumindest der 8. August ist ausgebucht, dabei können Paare üblicherweise mittwochs nicht in Landshut heiraten. Doch für das Beinahe-Schnapszahl-Datum hat die Stadt die Termine vom 9. August extra einen Tag vorverlegt.

«Der 8.8.18 könnte datumsmäßig der beliebteste Termin werden», sagt Judith Maschlanka, Standesbeamtin in Nürnberg. Dennoch halte sich die Nachfrage in Grenzen. Der 18. August ist zwar ausgebucht, auch für den 1. August ist mittlerweile nur noch ein Termin frei. Doch einige Paare haben erst in den letzten Tagen das Hochzeitsaufgebot bestellt. Kein Vergleich zu den klassischen Schnapszahl-Daten: «Am 09.09.99 hatten wir 99 Termine im Angebot, am 11.11.11 sogar 111», erzählt Maschlanka. «Davon blieben aber einige leer.»

Voll wird es in Augsburg wohl ebenfalls nicht. Für den ersten August sind erst sieben von zehn Terminen vergeben. Am 18.8.18 hat das Standesamt gleich geschlossen. Auch die Münchner Standesämter bleiben an dem Tag eigentlich zu. Für das Beinahe-Schnapszahl-Datum öffnen sie aber extra ihre Türen. Verlobte haben trotzdem keine Chance mehr, denn alle Termine sind mittlerweile ausgebucht.

Die Landeshauptstadt ist sowieso Spitzenreiter: Am 1. August wollen sich immerhin 26 Paare das Ja-Wort geben, aber auch dort verfügen die Standesbeamten noch über Kapazitäten. «Die am 1.8. und 18.8.2018 durchgeführten Trauungen sind nicht mehr Termine als an einem anderen Mittwoch oder Samstag», sagt Sprecher Johannes Mayer. Was das Heiraten angeht, scheinen die Münchner eher pragmatisch eingestellt zu sein: Die meisten Hochzeiten finden nicht etwa an den Beinahe-Schnapszahl-Daten im August oder im Hochzeitsmonat Mai statt. Sondern an Freitagen im Dezember. Bis zu 38 Paare versprechen sich an diesen Tagen ewige Liebe.

dpa/MF

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