Fr., 26.05.2017 , 08:28 Uhr

Bayern: Neuer Polizei-Messengerdienst für Streifenbeamte

Die bayerische Polizei stützt sich bei ihren Ermittlungen künftig stärker auf digitale Hilfe. Am Freitag gibt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Nürnberg den Startschuss für einen Messengerdienst für Streifenbeamte. Die Aktion läuft zunächst als Pilotprojekt flächendeckend in Mittelfranken, in München gab es schon Testläufe. Bis 2018 soll schrittweise jeder Streifenwagen in Bayern mit der Technik ausgerüstet sein.

Über den Messengerdienst sollen zum Beispiel Ermittlungshinweise, Fahndungsfotos und Einsatzbefehle schneller an Beamte übermittelt werden. Dazu würden sie auf spezielle Smartphones zurückgreifen, auf denen ein für die Polizei programmierter Messengerdienst installiert sei, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der Dienst werde zudem von Servern gesteuert, die vor fremdem Zugriff besonders geschützt seien. In Sachen Datenschutz und Datensicherheit sei man kein Risiko eingegangen. Die Polizei arbeitet den Angaben zufolge mit dem Mobilfunkunternehmen Vodafone zusammen, das die entsprechenden Serverstrukturen zur Verfügung gestellt hat.

Schon jetzt hätten bayerische Polizisten zwar spezielle Laptops, die sie im Einsatzfahrzeug nutzen könnten, sagte der Sprecher. Aber für einen Streifenpolizisten, der das Auto in der Regel verlassen müsse, sei so ein Gerät «ziemlich sperrig.» Großeinsätze wie nach dem Münchner Amoklauf im Juli 2016 hätten auch gezeigt, wie sinnvoll eine Messenger-Lösung für Beamte sei. Erste Tests des Messengerdiensts während des Oktoberfest im vergangenen Jahr seien gut verlaufen.

Die Polizei in Bayern sprach von einem deutschlandweit einmaligen Projekt. Die Bundespolizei hatte bereits im November 2016 erklärt, die Einführung eines eigenen Messenger-Dienstes vorzubereiten. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und der Polizei der Länder wäre wünschenswert. Daher setze sich die Bundespolizei für eine Kompatibilität möglicher unterschiedlicher Messenger-Dienste ein, hieß es in einer Stellungnahme.

dpa/MF

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