Von wegen Zinsgewinne: 175 000 Euro musste der Freistaat seit August 2016 für das millionenschwere Konto des bayerischen Entschädigungsfonds bezahlen. Dies geht aus einer Anfrage der SPD-Landtagsfraktion an das zuständige Kultusministerium in München hervor. «Es gibt so viele erhaltenswerte Kulturdenkmäler in Bayern, für die das Geld ganz dringend gebraucht würde, um sie vor dem Verfall zu retten», sagte Inge Aures (SPD). Doch das Ministerium lasse sich bei den Genehmigungen zu viel Zeit und schmeiße somit das Geld der Steuerzahler lieber den Banken in den Hals. Negativzinsen werden seit einiger Zeit bei einigen Geldinstituten fällig, sowohl Privatkonten als auch Geschäftskonten können davon betroffen sein.
Der Entschädigungsfonds Bayern fördert in erster Linie umfangreiche Maßnahmen an Denkmälern mit überregionaler Bedeutung und einer akuten Gefährdung. Er wird jährlich zu jeweils 50 Prozent von den Kommunen und vom Freistaat gespeist. Laut Kultusministerium liegen derzeit rund 45,5 Millionen Euro im Fonds. Aktuell liegen 73 Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von rund 42 Millionen Euro vor.
dpa/MF