Mi, 20.05.2020 , 08:51 Uhr

Bayern: Knapp einhundert zusätzliche Beatmungsgeräte für Corona-Patienten

Knapp einhundert zusätzliche Beatmungsgeräte für Corona-Patienten hat das bayerische Gesundheitsministerium an Krankenhäuser im Freistaat ausgeliefert. Weitere solcher Geräte und Schutzmaterial sollen folgen. 

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte: „Das bayerische Gesundheitsministerium arbeitet weiterhin mit Hochdruck an der Beschaffung von Schutzmaterial und Beatmungsgeräten im Kampf gegen die Corona-Pandemie!“

Die Ministerin fügte hinzu: „Schwere Erkrankungsfälle unter den Covid-19-Patienten können häufig nur mit künstlicher Luftzufuhr gerettet werden. Um für eine steigende Zahl von beatmungspflichtigen Patienten gerüstet zu sein, sind wir weiter intensiv dabei, zusätzliche Beatmungsgeräte zu besorgen. Für Bayern haben wir zusammen mit den Krankenhäusern insgesamt knapp 3.000 Beatmungsgeräte aus dem In- und Ausland beschafft, um die Behandlung von beatmungspflichtigen Patienten sicherzustellen.“

Huml erläuterte: „Zahlreiche Auslieferungen sind bereits erfolgt: So wurden bereits ab Ende März 11 Krankenhäuser vom bayerischen Gesundheitsministerium mit 114 Beatmungsgeräten ausgestattet. Der Bund hat bisher 192 Beatmungsgeräte direkt an 15 bayerische Kliniken ausgeliefert. Und am vergangenen Freitag sind weitere 93 Geräte des bayerischen Gesundheitsministeriums und des Bundes an 22 Krankenhäuser im Freistaat geliefert worden.“

Zur Ausstattung der Krankenhäuser hat das bayerische Gesundheitsministerium bislang 1.825 Beatmungsgeräte beschafft, hinzu kommen weitere 1.100, die von den Krankenhäusern beschafft und vom Gesundheitsministerium finanziert werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 62,4 Millionen Euro.

Die Ministerin unterstrich: „Auch bei den Beschaffungen von Schutzmaterial sind wir auf einem guten Stand. Die bayerischen Behörden haben aktuell Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und Medizinprodukte im Wert von rund 434 Millionen Euro bestellt bzw. beschafft. Umfangreiche Lieferungen sind inzwischen eingetroffen.“

Huml fügte hinzu: „Aktuell (Stand 19.05.2020) gibt es rund 4.850 Intensivbetten in Bayern, davon ca. 3.200 mit invasiver Beatmungsmöglichkeit. Um die Versorgungsstrukturen der Kliniken wieder für die medizinische Regelversorgung zu nutzen und gleichzeitig eine Überlastung des Gesundheitssystems infolge der Corona-Pandemie weiterhin zu verhindern, hat das bayerische Kabinett die Umsetzung eines Stufenplans beschlossen.“ Die Allgemeinverfügung, die am 9.5.2020 in Kraft getreten ist, regelt unter anderem, dass für die Versorgung von gesetzlich Versicherten zugelassene Krankenhäuser zunächst 30 % ihrer Intensivkapazitäten mit Beatmungsmöglichkeit und 25 % ihrer Normalkapazitäten für die Versorgung von COVID-19-Patienten zur Verfügung halten müssen.

Die Ministerin ergänzte: „Wir haben ein ‚atmendes‘ System geschaffen, das einerseits Erleichterungen zulässt, aber andererseits bei einem Wiederanstieg der Infektionszahlen sehr rasch zielgerichtetes, konsequentes Gegensteuern ermöglicht. Ich bin zuversichtlich, dass unsere hochwertige Versorgungsstruktur diese enorme Herausforderung durch die Pandemie meistern wird.“

 

dpa

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