Di., 31.08.2021 , 09:11 Uhr

Bayern: Kabinett will neue Anti-Corona-Regeln beschließen

Es ist die erste Kabinettssitzung nach der Sommerpause, und die hat es in sich: Die Staatsregierung stellt ihre Anti-Corona-Strategie auf neue Füße. Die Sieben-Tage-Inzidenz hat bald weitgehend ausgedient.

Das Kabinett will am Dienstag (10.00 Uhr) neue Regeln für den Kampf gegen Corona beraten und beschließen. Im Zentrum soll das 3G-Prinzip mit Freiheiten für Geimpfte, Genesene und Getestete stehen - das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vergangene Woche bereits angekündigt. Zudem soll künftig für Anti-Corona-Maßnahmen nicht mehr alleine die Sieben-Tage-Inzidenz entscheidend sein, also die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen. Stattdessen soll es eine Art Ampelsystem geben, bei dem die Auslastung der Intensivstationen und Krankenhäuser im Freistaat im Fokus steht. Auch die FFP2-Maskenpflicht soll laut Söder fallen.

 

Die Pressekonferenz startet um 13 Uhr. Wir übertragen diese live bei TVA und auf unserer Facebook-Seite.

 

Klinik-Chefs begrüßen Pläne für Krankenhaus-Ampel

Klinikchefs in Bayern begrüßen die Pläne der Staatsregierung für eine Krankenhaus-Ampel. Stefan Nowack, Werkleiter des Klinikums Passau, lobte die geplante Abkehr von der reinen Inzidenz im Bayerischen Rundfunk: «Letztlich ist ja das Entscheidende nicht, ob die Menschen Corona bekommen, sondern wie stark die Krankenhäuser belastet sind.»

Die Krankenhausampel sei eine «sinnvolle Maßnahme», meint auch Christoph Spinner, Infektiologe und Pandemie-Beauftragter des Klinikums rechts der Isar in München. Er plädierte im BR für ein «Mix-System (...) aus verschiedenen Indikatoren»: «Es eignen sich die Krankenhausbelegungszahlen sehr gut, man darf aber auch die Intensivzahlen nicht aus dem Auge verlieren.»

Künftig soll für Anti-Corona-Maßnahmen nicht mehr alleine die Sieben-Tage-Inzidenz entscheidend sein, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Stattdessen soll es eine Art Ampelsystem geben, bei dem die Auslastung der Intensivstationen und Krankenhäuser im Freistaat im Fokus steht.

 

Philologenverband hält Corona-Lockerungen für zu früh

Der Bayerische Philologenverband (bpv) betrachtet einige der von der Staatsregierung angekündigten Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen kritisch. Zum aktuellen Zeitpunkt seien diese «der falsche Weg und stellen ein unnötiges Risiko dar», teilte der Vorsitzende Michael Schwägerl mit. «Wo doch ein möglichst unbelasteter und sicherer Schulbeginn das ist, was sich alle wünschen.» In Bayern beginnt die Schule am 14. September.

Der Wegfall der FFP2-Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr, der auch von Schülern genutzt wird, sei problematisch. Dort sollen dann medizinische Masken ausreichen. Der Schuljahresbeginn in anderen Bundesländern habe gezeigt, dass das Risiko von Infektionen unter anderem durch Reiserückkehrer ernst zu nehmen sei.

Im ÖPNV träfen Menschen zu Stoßzeiten dicht gedrängt aufeinander, weshalb der FFP2-Standard eine zusätzliche Sicherheit biete. Diese Sicherheit sei erforderlich, wenn in den ersten Schulwochen noch ungeimpfte Kinder und Jugendliche Busse und Bahnen nutzen und anschließend den Tag in ihren Klassen verbringen, sagte Schwägerl.

Zu den Tests an Schulen sagte Schwägerl, diese seien «nach wie vor ein wichtiger Baustein in der Unterbrechung von Infektionsketten und in der Sicherung des Präsenzunterrichts». Grund- und Förderschulen nutzten die PCR-Pooltests, die zeitsparend und aussagekräftiger seien. Weiterführende Schulen dürften nicht benachteiligt werden. «Wenn es Fortschritte in der Test-Strategie gibt, müssen diese allen Schularten zugutekommen.»

 

dpa/MB

 

Aktuelle Videos zur Corona-Pandemie

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