Mo, 27.03.2017 , 12:26 Uhr

Bayern: Immer mehr Fachkräfte fehlen

In Bayern werden nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern am Jahresende 227 000 Fachkräfte fehlen – gut 70 000 mehr als Ende 2016. «Der Fachkräftemangel ist aktuell das größte Problem der bayerischen Wirtschaft», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), Peter Driessen, am Montag in München. Mittlerweile blieben rund fünf Prozent aller im Freistaat angebotenen Arbeitsplätze für qualifizierte Arbeitskräfte unbesetzt.

Die Kammern schätzen die volkswirtschaftlichen Einbußen auf 17 Milliarden Euro, weil viele Firmen inzwischen Aufträge nicht mehr annehmen könnten oder verschieben müssten. «Der Fachkräftemangel bremst die bayerische Wirtschaft massiv», sagte Driessen.

Gesucht werden laut BIHK in erster Linie keine Akademiker, es fehlen vor allem Verfahrenstechniker, Konstrukteure und Industriemeister. 50 Prozent der Betriebe sähen die Personalengpässe als Risiko für ihr Geschäft. Die meisten Fachkräfte fehlen demnach in Oberbayern, wo es für 89 000 Stellen derzeit keine geeigneten Kandidaten gibt.

Entspannung ist nach Einschätzung der Kammern nicht in Sicht, im Gegenteil. Bis 2030 würden in Bayern wegen des demografischen Wandels 451 000 qualifizierte Arbeitskräfte fehlen.

dpa/MF

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

30.04.2024 Bayern: Zahl der Arbeitslosen sinkt saisonüblich im April Die Arbeitslosenzahlen für April sind saisonüblich gesunken. Einen Überblick der Zahlen für Ostbayern finden Sie auf dieser Seite. 29.04.2024 Tarifstreit: Unbefristeter Streik bei Industriebetrieb dauert an Der unbefristete Streik bei der Firma Schabmüller geht weiter, nachdem am vergangenen Dienstag dort die Arbeit niedergelegt worden war. 29.04.2024 Bayern: Arbeitsmarktstatistik für April wird vorgestellt Die Wirtschaftsschwäche wirkt sich zunehmend auf den Arbeitsmarkt in Bayern aus. Wer arbeitslos ist, findet schwerer einen neuen Job. Wie haben sich die Arbeitslosenzahlen im April entwickelt? 25.04.2024 EU-Parlament stimmt schwächeren Umweltauflagen für Bauern zu Mehr als 100.000 Landwirte haben Anfang des Jahres europaweit gegen die europäische Agrarpolitik protestiert. Jetzt geht Brüssel einen Schritt auf die Landwirte zu. Das Europaparlament nickt abgeschwächte Umweltvorgaben ab.