Di, 18.02.2020 , 16:24 Uhr

Bayern: Erste Zugvögel schwärmen zurück nach Bayern

Seit über einer Woche häufen sich nun schon beim LBV die Anrufe und Hinweise mit Beobachtungen von großen Starenschwärmen. Es scheint, dass der Frühlingsvogelzug bei einigen Kurzstreckenziehern bereits in vollem Gange ist. Derzeit sind bayernweit wieder zurückkehrende Stare, Kiebitze und andere Kurzstreckenzieher zu beobachten, die den Winter im Mittelmeerraum verbracht haben.

„Das milde Wetter in diesem Winter haben Star, Kiebitz und Feldlerche schon früher wieder nach Bayern gelockt. Sie sind teils ein bis zwei Wochen eher dran als letztes Jahr“, erklärt LBV-Ornithologe Dr. Thomas Rödl. Die Hauptzugzeit beginnt eigentlich erst Anfang März. Es lohnt sich also bereits jetzt, die Augen offen zu halten und auf die frühen Frühjahrsboten zu achten.

 Derzeit lassen sich zum Teil große Schwärme von über hundert Staren in ganz Bayern beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die ersten Stare diesmal rund zwei Wochen früher zurück aus ihren Winterquartieren. Auch die ersten Feldlerchen und Kiebitze sind bereits im Freistaat zu sehen. „Die Zugvögel, die schon zurück sind, haben nur kurze Distanzen hinter sich und kommen vor allem aus dem Mittelmeerraum. Bei den milden Temperaturen machen sie sich schon früher auf den Rückweg in ihre Brutgebiete“, erklärt Rödl. In einigen Fällen handelt es sich auch um im Winter hier verbliebene Vögel, die gemeinsam auf Futtersuche gehen.

Anders als beim herbstlichen Vogelzug, der für viele Naturfreunde ein fester Termin im Kalender ist, haben die Vögel jetzt nur ein Ziel: „Während beim Herbstzug einzelne Schwärme oft mehrere Tage am selben Ort zu beobachten sind, wollen die Vögel im Frühjahr einfach so schnell wie möglich in ihre Brutgebiete zurück, um dort als erste die besten Nistplätze und Reviere zu belegen“, sagt der LBV-Ornithologe. Ein Schwarm Kiebitze, der gestern noch in Südbayern beobachtet wurde, kann am nächsten Tag schon im Norden Bayerns unterwegs sein.

 Kommt es zu einem verspäteten Wintereinbruch, wie zum Beispiel 2013 im sogenannten „Märzwinter“, dann halten die Zugvögel vor der Kaltfront an und warten ab. Diejenigen die schon weiter sind, entscheiden spontan und fliegen unter Umständen auch wieder ein Stück in mildere Regionen zurück.

Die Langstreckenzieher unter den Zugvögeln, die bis weit im Süden Afrikas überwintern, bekommen von der milden Witterung in ihren Brutgebieten hier bei uns nichts mit und fliegen deshalb auch nicht früher zurück. Mauersegler, Schwalbe und Kuckuck sagt ihr innerer Kalender, wann es Zeit für den Rückflug ist.

Aktuelle Meldungen auf der Beobachterplattform Ornitho.de:

In Unterfranken: >300 Stare bei Marktheidenfeld (MSP)

In Mittelfranken: >280 Kiebitze bei Colmberg (AN)

In Oberfranken: ca. 150 Wacholderdrosseln bei Rattelsdorf (BA)

In der Oberpfalz: >3000 Stare bei Cham

In Niederbayern: 100-200 Feldlerchen auf einer Zugvogelzählung bei Landshut

In Oberbayern: ca. 350 Bluthänflinge bei Kottgeisering (FFB), ca. 240 Kiebitze im Donaumoos (ND)

In Schwaben: ca. 65 Goldammern auf einer Feldflur bei Mindelheim (MN)

 

Pressemitteilung LBV

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