Di, 10.11.2020 , 14:48 Uhr

Bayern: Einigung in der Tarifrunde ÖPNV - Corona-Sonderzahlungen für Beschäftigte

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Bayern ist vorerst beigelegt. Nach schwierigen Verhandlungen hätten die Tarifparteien am späten Montagabend einen Abschluss erreicht, teilte die Gewerkschaft Verdi in München mit. Rund 6.300 Beschäftigte bekommen eine Corona-Sonderzahlung.

„Die Einigung wurde durch eine gemeinsame Anstrengung der Verhandlungsparteien erreicht. Der Abschluss ist allerdings auch nur eine Etappe zu den von uns angestrebten Verbesserungen. Unser weiteres Ziel ist und bleibt die Reduzierung der Belastung der Beschäftigten im ÖPNV“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Kai Winkler.

Die Tarifparteien einigten sich auf eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von

Die Corona-Sonderprämie ist damit besser als die im Abschluss des Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes. Die Sonderzahlung dient zur Abmilderung der besonderen Belastungen während der Corona-Pandemie. Zudem wurde eine finanziell attraktivere Gestaltung der bereits vorhandenen fünf Entlastungstage geschaffen.

Die Laufzeit der Entgelttabellen und des Manteltarifvertrags wurde bis zum 30. April 2021 festgelegt (ab diesem Zeitpunkt wird neu verhandelt). Zudem wurde eine Verbesserung der Möglichkeit der Umwandlung von „Geld in Zeit“ vereinbart. Für die Auszubildenden der bayerischen Nahverkehrsunternehmen wurde die Übernahme des Tarifvertrags Ausbildung im öffentlichen Dienst (TVAöD) bis zum 31.12.2022 vereinbart.

Die Tarifparteien haben eine Erklärungsfrist bis zum 16.11. vereinbart; nehmen beide Seiten die Einigung an, sind weitere Streiks im Nahverkehr damit für die Tariflaufzeit vom Tisch.

 

Weitere Angebote wurden abgelehnt

Die Arbeitgeber bedauern die kurze Laufzeit der Einigung. Sie hätten aber zugestimmt, um den Tarifkonflikt von der derzeitigen Hochphase der Pandemie zu entkoppeln und die rechtzeitige Auszahlung der steuerfreien Corona-Sonderprämie noch in diesem Jahr zu ermöglichen, sagte Werner Albrecht, Verhandlungsführer in Bayern und Personalchef der MVG und der Stadtwerke München. Der Spielraum für Verhandlungen werde aber im Frühjahr nicht größer sein. «Die Verkehrsunternehmen werden auch nächstes Jahr drastische Verluste machen und weitere Sparmaßnahmen ergreifen müssen, um finanziell über die Runden zu kommen.»

Zudem bedauerten es die Arbeitgeber, dass die Gewerkschaften die Vorschläge zur vollständigen Übernahme des Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes nicht aufgegriffen hätten. «Für die Nahverkehrsunternehmen, für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und vor allem für unsere Fahrgäste und Kunden hätte dies eine zwei- bis dreijährige Planungssicherheit bedeutet», sagte Albrecht.

 

 

dpa/ver.di Bayern/KAV/MB

 

Ein Teil unserer Berichte zu den Warnstreiks im ÖPNV:

Verdi ruft zu neuen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf
Morgen: Warnstreik im ÖPNV in Regensburg
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