Mo, 19.10.2015 , 14:18 Uhr

Bayern-Ei: Aufklärung möglicher Fehler der Behörden gefordert

SPD und Grüne setzen Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) in der Salmonellen-Affäre um die Firma «Bayern-Ei» weiter unter Druck. Am kommenden Donnerstag werden die zwei Oppositionsfraktionen im Umweltausschuss einen Bericht von Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) einfordern. Die SPD vermutet, dass die beteiligten Behörden rechtswidrig die Information der Öffentlichkeit unterließen, die Grünen wollen genaue Aufklärung, welche einzelnen Schritte die Behörden unternahmen.

«Unsere Zweifel haben sich vermehrt, dass das Verhalten der Staatsregierung in der Salmonellen-Affäre mit Recht und Gesetz vereinbar war», sagte der SPD-Abgeordnete Florian von Brunn am Montag. Genährt werden diese Zweifel insbesondere durch eine Stellungnahme des Wissenschaftlichen Diensts im Bundestag. Darin wird auf die Lebensmittel-Basis-Verordnung der EU verwiesen. Diese sieht eine Informationspflicht der Behörden vor, wenn bei einem Lebensmittel der «hinreichende Verdacht» einer Gesundheitsgefährdung für Mensch oder Tier besteht.

Bayern-Ei hatte nach derzeitigem Stand mehrfach Salmonellen-Eier verkauft. Der frühere Geschäftsführer sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Laut Ermittlungen der Regensburger Staatsanwaltschaft erkrankten allein in Österreich zwischen Juni und September 2014 insgesamt 78 Menschen an einer Magen-Darm-Entzündung. Ein 94-Jähriger starb.

Scharf wird bei der Sitzung anwesend sein – allerdings laut Tagesordnung über ein anderes Thema berichten: die ebenfalls umstrittene Aufhebung des Naturschutzgebiets Steigerwald. Ob sie die Gelegenheit nutzt, auch gleich zu Bayern-Ei etwas zu sagen, steht noch nicht fest.

dpa/MF

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

11.03.2024 Ab Dienstag: Nächster GDL-Streik angekündigt - auch bei Lufthansa Nur wenige Tage nach dem jüngsten Ausstand bei der Deutschen Bahn steht an diesem Dienstag ab 2.00 Uhr der nächste Streik der Lokführergewerkschaft GDL auf der Schiene an. Erneut soll es dann für 24 Stunden zu weitreichenden Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr kommen. Gleichzeitig hat die Kabinengewerkschaft Ufo die Flugbegleiter der Lufthansa zu Arbeitskämpfen am Dienstag und 29.01.2024 Jahn geht, Kerscher kommt: Chefwechsel beim Polizeipräsidium Niederbayern Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat Manfred Jahn, des bisherigen Präsidenten des Polizeipräsidiums Niederbayern in den Ruhestand verabschiedet und gleichzeitig seinen Nachfolger, Roland Kerscher begrüßt. 10.01.2024 Bayern: Erster Standort für Telenotarzt wird ausgebaut In Bayern soll ein Telenotarzt-System aufgebaut werden. Der Auftrag für die Systemtechnik wurde erteilt, damit kann der Aufbau des ersten Standortes beginnen. 14.09.2023 14. September: Bundesweiter Warntag - Probealarm um 11 Uhr Heulende Sirenen und Warnnachrichten auf dem Handy: Am Donnerstag gegen 11 Uhr dürften auch im Freistaat wieder viele Menschen aufschrecken. Das mag nerven, ist aber letztlich eine wichtige Übung.