Mi., 24.09.2025 , 14:31 Uhr

Bayern: Debatte um Aufnahme von Arendt und Strauß in die Walhalla

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will die Philosophin Hannah Arendt und den früheren Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß in die Walhalla aufnehmen lassen. Julian Preidl, kulturpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER im Landtag, begrüßt diesen Vorschlag nur teilweise

Hannah Arendt als Symbol für Aufklärung

Für Julian Preidl steht fest: Hannah Arendt gehört in die Walhalla. Die 1906 geborene Philosophin floh 1933 vor den Nationalsozialisten und wurde in den USA durch Werke wie „The Origins of Totalitarianism“ und „Eichmann in Jerusalem“ weltberühmt. Sie steht für Mut, Intellekt und die kritische Auseinandersetzung mit totalitären Systemen. Zudem sieht Preidl in Arendts Aufnahme ein wichtiges Zeichen für die stärkere Sichtbarkeit weiblicher Persönlichkeiten: Frauen seien in der Walhalla bisher deutlich unterrepräsentiert.

Strauß als polarisierende Figur

Ganz anders fällt Preidls Urteil über Franz Josef Strauß aus. Zwar erkennt er dessen Einfluss auf Bayern an, warnt aber davor, die Walhalla als „CSU-Stammtisch“ zu missbrauchen. Strauß sei in Bayern bereits durch Flughäfen, Plätze und Statuen gewürdigt. Ein weiterer Gedenkort in der Walhalla sei nicht notwendig. Außerdem verweist Preidl auf zahlreiche Kontroversen, die mit Strauß verbunden sind – darunter der Spiegel-Skandal, Korruptionsvorwürfe und ein ausgeprägter Personenkult.

Historische Größe statt Parteigeschichte

Die Walhalla solle laut Preidl objektiv und parteiunabhängig Persönlichkeiten ehren, die eine historische Zäsur markieren – wie Sophie Scholl, Goethe, Einstein oder Konrad Adenauer, den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik. Auch ein Vergleich mit dem ersten bayerischen Ministerpräsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg sei nachvollziehbar – nicht aber mit Strauß, dessen Aufnahme Preidl als politisch motivierte Instrumentalisierung ansieht.

Fokus auf aktuelle Herausforderungen

Statt kulturpolitischer Symbolpolitik fordert der FREIE-WÄHLER-Abgeordnete Debatten über konkrete Themen wie bezahlbaren Wohnraum, Innenstadtbelebung, mittelstandsfreundliche Wirtschaftspolitik und eine starke Pflege- und Rentenpolitik. Für ihn ist klar: Die Walhalla sollte kein Ort für lang geplante Ehrungen von Ministerpräsidenten-Idolen sein.

Ministerpräsident Söder will Platz für Strauß in der Walhalla

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bei der CSU-Klausurtagung im Kloster Banz angekündigt, dass Franz Josef Strauß einen Platz in der Ruhmeshalle in Donaustauf erhalten soll. In der Walhalla sind wenige parteipolitische Persönlichkeiten verewigt. Eine davon ist der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer.

PM MdL Julian Preidl / dpa / KH

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