Mi, 08.07.2020 , 12:23 Uhr

Bayern: Corona-Krise macht Tourismus auch im Mai schwer zu schaffen

Mit Beginn der Pfingsttage durften ab 30. Mai auch im Freistaat Beherbergungsleistungen wieder für touristische Zwecke angeboten werden. Die Ankunfts- und Übernachtungszahlen für Mai sind laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik zwar höher wie noch im April, dennoch sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin deutlich spürbar. Im Vergleich zu Mai 2019 verringerten sich die Gästeanküfte um 97,8 Prozent und die Zahl der Übernachtungen um 84,6 Prozent. 

Die Auswirkungen der CoViD-19-Pandemie auf die bayerischen Beherbergungsbetriebe sind weiterhin deutlich spürbar. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach den nun vorliegenden, vorläufigen Ergebnissen der Monatserhebung im Tourismus mitteilt, hatten im Mai 2020 10 521 Beherbergungsbetriebe Bayerns geöffnet. Dies waren zwar wieder deutlich mehr als im Monat April, in dem aufgrund der Einschränkungen durch die „Coronakrise“ noch 46,5 Prozent aller auskunftspflichtigen Beherbergungsbetriebe geschlossen hatten. Auch wurden im Vergleich zum Vormonat etwas höhere Ankunfts- und Übernachtungszahlen gemeldet. Allerdings begann der Zeitraum, in dem regulär auch wieder Touristen beherbergt werden durften, in Bayern erst am 30. Mai. Die Veränderungsraten für den gesamten Monat lagen somit weiterhin gravierend unter dem Vorjahresniveau: Die Gästezahlen fielen gegenüber Mai 2019 um 87,8 Prozent auf rund 431 000 Gästeankünfte, die Zahl der Übernachtungen sank deutlich um 84,6 Prozent auf rund 1,3 Millionen.

Die Übernachtungsmöglichkeiten nutzten im Mai 2020 vor allem inländische Gäste, gerade einmal 7,6 Prozent aller angekommenen Gäste kamen aus dem Ausland. Im Mai 2019 betrug deren Anteil noch 24,2 Prozent. Die Übernachtungszahl der ausländischen Gäste verringerte sich um 91,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Doch auch bei den inländischen Gästen verzeichneten die bayerischen Beherbergungsbetriebe massive Einbußen. Hier lagen die Gästeankünfte mit rund 398 000 um 85,2 Prozent unter dem Vorjahreswert, die Übernachtungen mit rund 1,2 Millionen um 82,9 Prozent darunter.

Die „Coronakrise“ spiegelte sich auch im Mai in allen Regierungsbezirken gleichermaßen wider: Die Zahl der Gästeankünfte sank zwischen -84,9 Prozent in Oberfranken und -89,1 Prozent in Oberbayern (München lag hier sogar bei -92,4 Prozent). In der Oberpfalz sind es mit 29.078 Gästen 85,2 Prozent weniger gewesen, als im Mai 2019. Die Zahl der Übernachtungen ging zwischen -80,5 Prozent in der Oberpfalz und -87,2 Prozent in Niederbayern zurück.

Einen fast vollständigen Einbruch der Gästezahlen mussten auch im Mai die Jugendherbergen und Hütten mit einem Minus von 96,7 Prozent bei den Gästeankünften zum Vorjahresmonat hinnehmen (Übernachtungen: -89,8 Prozent). Bei den Übernachtungszahlen waren die Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime (-94,6 Prozent; Gästeankünfte: -96,2 Prozent) am stärksten betroffen. Für die Ferienzentren, -häuser, -wohnungen und Campingplätze verbesserte sich die Situation mit der Öffnung für Touristen zum 30. Mai etwas. Bei den Ferienzentren, -häuser und -wohnungen fielen die Rückgänge zum Vorjahresmonat im Mai 2020 mit -74,3 Prozent bei den Ankünften und -74,8 Prozent bei den Übernachtungen spürbar geringer aus als noch im April. Ähnliche Tendenzen waren bei den Campingplätzen zu verzeichnen. Während diese im April quasi einen Totalausfall verbuchten, lagen die Gäste- und Übernachtungszahlen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat bei einem Minus von 82,0 bzw. 87,0 Prozent.

Bei Betrachtung des Gesamtzeitraums von Januar bis Mai 2020 relativieren sich die negativen Auswirkungen der vergangenen drei Monate nur wenig. Mit insgesamt rund 6,6 Millionen Gästeankünften (-53,5 Prozent) und gut 18,2 Millionen Übernachtungen (-48,5 Prozent) bleibt das Jahr bislang weit unter den bis zum Beginn der Pandemie erhofften Steigerungen für das laufende Tourismusjahr.

Für das vorläufige Ergebnis für den Monat Mai 2020 konnten Meldungen von 96,1 Prozent der auskunftspflichtigen bayerischen Beherbergungsbetriebe berücksichtigt werden. Die Angaben der Beherbergungsbetriebe, von denen zum Monatsabschluss keine Informationen für Mai 2020 vorlagen, wurden überwiegend mit einer Teilschließung bis zum 30.05. geschätzt. Damit sind auch die vorläufigen Ergebnisse für den Mai in hohem Maße repräsentativ.

 

Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Statistik / MB

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

25.02.2024 Bayerische Förderinitiative zu Long- und Post-COVID liefert weitere wichtige Ergebnisse Bei den vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekten zu Long- und Post-COVID liegen nun weitere wichtige Ergebnisse vor. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. 15.01.2024 Acht Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben Weil sie das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland verkauft haben sollen, wird gegen mehrere Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ermittelt. «Über die Zahl der unterschlagenen Packungen Paxlovid kann derzeit nur spekuliert werden», sagte ein Pressesprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg am Montag. «Wir sind erst am 25.10.2023 Bayern: AfD scheitert mit Klage gegen einstige Corona-Regeln im Landtag Der Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) hatte damals für Mitarbeiter und Abgeordnete Regeln erlassen, wie sie auch im normalen öffentlichen Leben galten, etwa eine Maskenpflicht oder ein Mindestabstandsgebot. Zudem wurde der Zugang für Besucher beschränkt. Dagegen wehrten sich die AfD-Fraktion und ein AfD-Abgeordneter vergeblich: Der Verfassungsgerichtshof wies nach einem Eilantrag 2020 nun auch die gesamte Klage 02.08.2023 Urteil: Corona-Einreisequarantäne in Bayern war teils unwirksam Die Einreise aus einem Risikogebiet sei grundsätzlich nicht geeignet, den für eine Quarantäne nach dem Infektionsschutzgesetz erforderlichen Ansteckungsverdacht zu begründen, teilte ein Sprecher zu dem Urteil am Mittwoch in München mit. Die für unwirksam erklärte bayerische Verordnung wurde am 5. November 2020 erlassen. Sie sah vor, dass Menschen, die nach Bayern einreisen und sich innerhalb von zehn Tagen