Die Bundespolizei meldet für das Jahr 2024 einen Anstieg der Sexualdelikte an Bahnhöfen und in Zügen in Bayern. Mit 277 registrierten Fällen wurden 31 Vorfälle mehr als 2023 verzeichnet. Die Entwicklung setzt den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort. Gleichzeitig ging die Gesamtzahl aller Straftaten an größeren Bahnhöfen leicht zurück.
Die aktuellen Zahlen zeigen eine klare Zunahme der Sexualdelikte in den letzten Jahren. 2019 wurden noch 168 Fälle registriert, im Folgejahr 186. Nach einem Rückgang im Jahr 2021 auf 169 Taten stieg die Zahl 2022 auf 229 Delikte und erreichte nun 277 Fälle.
Die Bundespolizei sieht die Entwicklung in einem Zusammenhang mit der zunehmenden Anspannung und Respektlosigkeit, die auch andere öffentliche Bereiche betreffen.
Die Deutsche Bahn äußerte sich besorgt über die steigende Gewaltbereitschaft im öffentlichen Raum. Das Unternehmen spricht von einer sinkenden Hemmschwelle, die nicht nur den öffentlichen Verkehr, sondern auch andere Einsatzbereiche wie Rettungsdienste, Polizei und Behörden betrifft.
Während die Sexualdelikte zunahmen, ging die Gesamtkriminalität an den größeren Bahnhöfen Bayerns leicht zurück. Zwischen Januar und November 2024 wurden dort rund 8.000 Delikte registriert – ein Rückgang im Vergleich zu den über 9.000 Fällen im gleichen Zeitraum 2023.
Zu den erfassten Straftaten zählten unter anderem Körperverletzungen und Diebstähle. Sogenannte Massendelikte wie das Erschleichen von Leistungen blieben in den Statistiken jedoch unberücksichtigt.
dpa / MF