Do., 07.11.2024 , 16:34 Uhr

Bayern: Bayerische Bischöfe verteidigen den freien Sonntag

Die katholischen Bischöfe in Bayern, darunter der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, setzen sich geschlossen für den Schutz des Sonntags als arbeitsfreien Tag ein. In der Freisinger Bischofskonferenz betonte der Münchener Erzbischof Kardinal Reinhard Marx die Bedeutung des Sonntagsschutzes – auch für digitale Kleinsupermärkte ohne Personal, die weiterhin geschlossen bleiben sollten.

Der Sonntag als Tag der Ruhe und Würde

Die Bischöfe sehen den Sonntagsschutz als von großer gesellschaftlicher, kultureller und spiritueller Bedeutung. Laut Marx schädige jeder Eingriff in den Sonntag die „Natur und die Würde des Menschen“. Der Schutz des Sonntags ist im Grundgesetz verankert und unterscheidet diesen Tag ausdrücklich von der alltäglichen Geschäftigkeit der Werktage. Im Juli hatte das Kabinett jedoch beschlossen, digitale Kleinstsupermärkte mit bis zu 150 Quadratmetern Verkaufsfläche künftig auch sonntags öffnen zu lassen.

Der Regensburger Bischof hat gemeinsam mit den Bischöfen aus Passau und Eichstätt sowie dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ein Schreiben verfasst, in dem sie den Synodalen Weg in Deutschland scharf kritisieren. Dieses Thema fand ebenfalls Raum in den Beratungen der Freisinger Bischofskonferenz. Die Bischöfe betonen dabei, wie wichtig ihnen der Dialog innerhalb der Kirche ist, doch sehen sie den Reformprozess kritisch.

Diskussionen zur Weltsynode

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Weltsynode in Rom. Der Passauer Bischof Stefan Oster und der Augsburger Bischof Bertram Meier berichteten über die Inhalte und Ziele der Synode, die kürzlich endete. Das Streben nach einer synodalen Kirche stand im Zentrum der Diskussionen.

Zukunft ukrainischer Flüchtlinge in Bayern

Auch die Situation der ukrainischen Flüchtlinge in Bayern, darunter zahlreiche in der Diözese Regensburg, war Thema. Insgesamt haben 158.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Bayern Zuflucht gefunden. Der Apostolische Exarch der Ukrainisch griechisch-katholischen Kirche in Deutschland, Bohdan Dzyurakh, tauschte sich mit den Bischöfen darüber aus. Kardinal Marx betonte, dass viele dieser Flüchtlinge in Bayern und speziell in Diözesen wie Regensburg eine Zukunft für sich sehen.

Freisinger Bischofskonferenz mit Regensburger Beteiligung

An der Freisinger Bischofskonferenz, die am Dienstagabend begann, nehmen Vertreter der sieben bayerischen Bistümer – Bamberg, München und Freising, Augsburg, Eichstätt, Passau, Würzburg und Regensburg – sowie das historisch bedingte Bistum Speyer teil. Regensburg war hierbei aktiv durch Bischof Voderholzer vertreten, der sich für den Schutz des Sonntags und für den Austausch zur Weltsynode und den Herausforderungen für die Kirche in Bayern einsetzte.

 

dpa / TR

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