Bei bundesweiten Bauernprotesten gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung sind am Dienstagvormittag drei Kundgebungen in Bayern geplant. In Bayreuth, München und Würzburg werden jeweils Hunderte protestierende Landwirte mit ihren Traktoren erwartet. In Bayreuth warnt die Stadtverwaltung vorbeugend vor einem Verkehrschaos. Dort ist eine rollende Demo mit 400 bis 500 Traktoren geplant.
Die drei Kundgebungen sind Teil eines bundesweiten Aktionstags der Bauerninitiative «Land schafft Verbindung», der sich innerhalb kürzester Zeit Zehntausende Landwirte angeschlossen haben. Ein Symbol der Protestbewegung sind die grünen Kreuze, die viele Landwirte als Symbol ihrer Existenzängste auf Feldern und Wiesen aufstellen. Die seit Jahren unter Einkommensverlusten leidenden Bauern sind verärgert, weil EU und Bundesregierung die Umweltauflagen in den vergangenen Jahren stetig verschärft haben. Gleichzeitig stellen alljährlich Tausende von Bauern den Betrieb ein, weil sich die Landwirtschaft immer weniger lohnt.
Die Initiative beklagt außerdem «permanente negative Stimmungsmache» und «Bauernbashing». Das richtet sich vor allem gegen die Vorwürfe von Umweltschützern und Politikern, dass die konventionelle Landwirtschaft schlecht für Natur, Umwelt und Trinkwasser sei.
Die Hauptkundgebung ist in Bonn geplant. Von der Protestbewegung überrascht wurde nicht zuletzt der Deutsche Bauernverband, der an der Organisation der Demonstrationen nicht beteiligt ist.
dpa