Di., 17.12.2024 , 12:38 Uhr

Bayern: Bahnhofsmissionen melden steigenden Hilfebedarf

Sie helfen mit Heftpflastern, Notverpflegung oder einer warmen Stube: Bahnhofsmissionen unterstützen Menschen in Not. Weil der Bedarf steigt, stoßen die Bayerns Bahnhofsmissionen an Grenzen.

Bahnhofsmissionen in Bayern stehen zunehmend vor großen Herausforderungen. Der Bedarf an Hilfe wächst, während die Kapazitäten an ihre Grenzen geraten.

Steigender Bedarf in den Bahnhofsmissionen

Die zwölf bayerischen Bahnhofsmissionen verzeichnen eine stark gestiegene Nachfrage nach Unterstützung. Menschen, die nicht wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen sollen, suchen dort Schutz und Hilfe. Laut dem katholischen Verein In Via Bayern e. V. betrifft dies vor allem einsame und verzweifelte Menschen, die häufig an psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen leiden. Besonders gefragt sind Notverpflegung, Hygieneartikel und Schlafsäcke.

 

Räumliche und personelle Überlastung

Durch die steigende Nachfrage stoßen die Bahnhofsmissionen an ihre räumlichen und personellen Grenzen. Ein Beispiel ist die Bahnhofsmission Augsburg, die bis Mitte November 36.500 Kontakte mit Hilfesuchenden verzeichnete. Im gesamten Vorjahr waren es nur 25.646 Kontakte, 2019 sogar lediglich 14.505.

 

Nürnberg verzeichnet große Zuwächse

Auch die Bahnhofsmission Nürnberg meldet eine deutliche Zunahme bei materiellen Hilfeleistungen. Bis Oktober 2024 wurden 22.000 Leistungen registriert – bereits deutlich mehr als die 16.500 des gesamten Vorjahres. Laut Anita Dorsch, der Leiterin der Bahnhofsmission Nürnberg, sei die Zahl der Kontakte stabil, jedoch die Not der Hilfesuchenden größer geworden.

 

Breite Hilfeleistungen für alle

Die Bahnhofsmissionen in Bayern sind christliche Hilfsorganisationen, die sowohl materielle als auch immaterielle Unterstützung anbieten. Sie helfen Menschen in akuten Notlagen, Senioren, Familien mit Kleinkindern und Personen mit Mobilitätseinschränkungen. Ihre Hilfe ist niedrigschwellig und an keine besonderen Voraussetzungen gebunden. Ob bei kleinen Verletzungen, Diebstahl oder Orientierungslosigkeit – Bahnhofsmissionen sind für alle da.

Mit dem steigenden Bedarf bleibt die Herausforderung bestehen, den Hilfesuchenden auch künftig gerecht zu werden.

dpa / MF

Das könnte Dich auch interessieren

15.12.2025 Heute Abend im Programm 13.12.2025 Oberpfalz: ver.di erhöht den Druck bei Tarifforderungen ver.di Oberpfalz zeigt in der Tarifrunde der Länder mit Kundgebungen und Aktionen Gesicht, macht Druck für faire Bezahlung, sichere Arbeitsbedingungen und Respekt im öffentlichen Dienst und fordert die Arbeitgeber zu einem fairen Angebot auf. 12.12.2025 Breitenbrunn: Angriff mit Reizgas – Seniorin erleidet Verletzungen bei Raubüberfall Am Donnerstagabend, 11. Dezember, wurde eine 71-jährige Frau im nördlichen Gemeindebereich von Breitenbrunn Opfer eines brutalen Überfalls. 12.12.2025 Schwandorf: Unbekannter bedroht 10-Jährigen mit Messer und fordert Geld Großer Schockmoment für einen Jungen aus Schwandorf: er wird von einem Mann mit einem Messer bedroht. Der 10-Jährige reagiert schnell und kann fliehen. Die Polizei sucht mit einer Täterbeschreibung nach dem unbekannten Mann.