Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im September auf knapp 245 600 gesunken. Damit waren etwa 3900 Menschen weniger erwerbslos als im August, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 3,4 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit sei für diese Jahreszeit üblich, sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Schmitz. Das Ende der Sommerferien und der Beginn des Ausbildungsjahres machten sich vor allem bei den Jüngeren unter 25 Jahre bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Rückgänge heuer jedoch geringer aus. Ein Grund sei, dass sich inzwischen viele junge Flüchtlinge arbeitslos melden.
Die Arbeitslosenquoten sind im September in den meisten bayerischen Regierungsbezirken im Vergleich zum Vormonat konstant geblieben. Lediglich Unterfranken und Schwaben verzeichneten leichte Verbesserungen um 0,1 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich die Situation recht unterschiedlich: In Oberbayern, Ober- und Mittelfranken sowie Schwaben gingen die Quoten leicht zurück, in Niederbayern und Unterfranken stiegen sie.
Hauptgrund sei hier die zunehmende Zahl arbeitsloser Flüchtlinge, hieß es von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. An der Spitze der Regierungsbezirke steht im September erneut die Oberpfalz mit einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent. Mittelfranken hat als Schlusslicht eine Quote von 4,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es hier jedoch die größte Verbesserung - um 0,2 Punkte.
Absolut September 2016 August 2016 September 2015 Quote in % Quote in % Quote in % Oberbayern 83 283 3,3 3,3 3,4 Niederbayern 21 667 3,2 3,2 3,1 Oberpfalz 18 984 3,1 3,1 3,1 Oberfranken 22 526 3,8 3,8 3,9 Mittelfranken 41 091 4,2 4,2 4,4 Unterfranken 25 295 3,4 3,5 3,3 Schwaben 32 789 3,2 3,3 3,3 BAYERN gesamt 245 635 3,4 3,5 3,5
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Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist auch im September weiter zurückgegangen. „Bayern nimmt mit einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent weiterhin den Spitzenplatz unter den Bundesländern ein. Das Jahr 2015 war bereits ein Rekordjahr. Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr noch besser sein werden. Ich erwarte ein neuerliches Rekordjahr!“, so Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller heute anlässlich der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten und weiter: „Von dieser hervorragenden Situation profitieren auch die Menschen, die seit längerem arbeitslos sind. So ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um rund 5.100 Personen und damit um 7,7 Prozent gesunken. Das zeigt: Unsere Maßnahmen für Langzeitarbeitslose greifen.“
Das bayerische Arbeitsministerium fördert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bayerischen Arbeitsmarktfonds auch Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose, um die Langzeitarbeitslose wieder näher an den Arbeitsmarkt heranzuführen. “Wir gehen aber auch innovative Wege. In zwei Modellprojekten in Nürnberg und Fürth verfolgen wir den ganzheitlichen Ansatz, der die Familien und das Umfeld der Betroffenen mit einbezieht. Nur mit dieser intensiven Begleitung und Betreuung kann eine erfolgreiche Rückkehr in den Arbeitsmarkt erreicht werden. Hier sehe ich jetzt aber auch den Bund in der Pflicht: Sowohl die personelle als auch die finanzielle Ausstattung der Jobcenter müssen deutlich verbessert werden“, so die Ministerin abschließend.
Im September 2016 waren in Bayern insgesamt 245.635 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent.
dpa/Pressemitteilung/Agentur für Arbeit